Darmkrebs

Zu den wichtigsten Behandlungsmethoden bei Darmkrebs zählen Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Antihormontherapie, zielgerichtete Therapien und die Immuntherapie. Jeder Patient benötigt eine auf die individuelle Situation zugeschnittene Behandlung. Unser Team erfahrener Viszeralchirurgen bietet Ihnen bei Darmkrebs eine professionelle, hochmoderne chirurgische Therapie.

Darmkrebs ist laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Sie tritt überwiegend bei über 50-Jährigen auf. Daher ist die Darmkrebsvorsorge zur Früherkennung sehr wichtig – sie kann Leben retten. Dank der Darmkrebsvorsorge konnten in Deutschland in den letzten Jahren die Zahl der Krebserkrankungen und die Sterblichkeitsrate deutlich gesenkt werden.

Je nachdem, welcher Darmabschnitt bei Darmkrebs betroffen ist, spricht man von Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) oder Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs).

 

Erste Anzeichen

  • Veränderungen des Stuhlgangs: anhaltender Durchfall, Verstopfung oder Wechsel zwischen beidem
  • Blut im Stuhl: sichtbares hellrotes oder verborgenes, dunkles Blut
  • Bauchschmerzen: wiederkehrende Krämpfe, Druckgefühl
  • Gewichtsverlust: trotz unveränderter Ernährung oder körperlicher Aktivität
  • Schwäche, Müdigkeit, Blässe wegen Blutarmut (Anämie)
  • Gefühl unvollständiger Darmentleerung: nach Toilettengang bleibt ein Völlegefühl

Wichtig: Diese Symptome sind nicht spezifisch für Darmkrebs und können auch bei harmloseren Erkrankungen wie Hämorrhoiden oder Reizdarmsyndrom auftreten.

 

Diagnose

Bei Verdacht auf Darmkrebs:

  1. Anamnese und Untersuchung: familiäres Auftreten, Abtasten des Bauchs, rektale Untersuchung
  2. Stuhltests: Test auf verborgenes Blut im Stuhl (FOBT/iFOBT).
  3. Koloskopie: Darmspiegelung

Bei bestätigter Diagnose:

  1. CT/MRT: Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zur Untersuchung der Tumorausbreitung und Metastasen
  2. Bluttests: Tumormarker wie CEA und Anzeichen von Anämie

 

Chirurgische Therapie

Die Operation ist derzeit die einzige Möglichkeit, Darmkrebs vollständig zu heilen. Die Heilungschancen sind meist sehr gut, wenn der Tumor vollständig entfernt werden kann. Dazu wird der erkrankte Abschnitt des Darms entfernt und die Darmdurchgängigkeit durch das Zusammennähen der Darmenden wiederhergestellt. Mögliche Operationsmethoden sind die offene Operation über einen Bauchschnitt und die minimalinvasive Methode mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Wir bieten Darmkrebs-Erkrankten eine umfassende Tumorchirurgie an. Dazu zählen unter anderem:

  • Teilentfernungen des Dick- und Enddarms (Kolon, Rektum)
  • Kontinenzerhaltende Operation am Mastdarm bei Rektumkarzinom, meist nach Strahlen- und Chemotherapie
  • Anlage und Rückverlagerung eines, oft vorübergehenden, künstlichen Darmausgangs (Anus Praeter/Stoma)
  • Abdominoperineale Rektumexstirpation: chirurgische Entfernung (Exstirpation) des Mastdarmes inklusive des Sphinkters (Schließmuskel) bei kolorektalem Karzinom oder Harnblasenkarzinom mit Infiltration der Mastdarmwand
  • Eingriffe am Sigmadarm

 

Nachsorge

Nach der Operation legen wir Wert darauf, unsere Patienten früh zu mobilisieren, ihren Kreislauf zu aktivieren und ihre Kost schonend aufzubauen. So sorgen wir auch nach größeren Darmoperationen für eine kurze Aufenthaltsdauer, so dass die Frischoperierten früh nach Hause entlassen werden können.

Gutartige Darmerkrankungen

Eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen des Darms ist die Sigmadivertikulitis. Bei der Sigmadivertikulitis entzünden sich Ausstülpungen (Divertikel) des Darms und können im Extremfall sogar aufplatzen (perforieren). Obwohl Divertikel im gesamten Darm vorkommen, treten diese Entzündungen meist im sogenannten Krummdarm (Sigmadarm) auf, also im Bereich der letzten 15-50 cm des Dickdarms.

Therapie:

In der Regel können die ersten Entzündungsschübe ohne Operation (konservativ) mit Infusionen und Antibiotika therapiert werden. Treten allerdings erschwerende Faktoren wie Engstellen oder gedeckte Perforation (abgedichtetes Loch im Darm) auf, sollte operiert werden.

Bei der Operation wird der betroffene Darmanteil meist minimal-invasiv entfernt. Üblicherweise findet die Operation im symptomfreien Intervall statt, wenn der Darm nicht mehr entzündet ist, da die Darmnaht dann besser abheilt.

Kommt es bei Sigmadivertikulitis allerdings zu einer Perforation mit Stuhlaustritt in die Bauchhöhle und Bauchfellentzündung, liegt eine lebensbedrohliche Situation vor und es muss zeitnah operiert werden. Oft kann dabei auf einen vorübergehenden künstlichen Darmausgang (Anus praeter) nicht verzichtet werden.

Außerdem behandeln wir sogenannte chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Diese werden häufig zunächst medikamentös von unseren Gastroenterologen behandelt. Aber im Verlauf können Operationen notwendig werden. Diese planen wir in enger Abstimmung mit der gastroenterologischen Abteilung, individuell abgestimmt auf die jeweiligen Patienten.

Erkrankungen des Enddarms sind sehr häufig, auch wenn sie öffentlich nicht häufig kommuniziert werden. Da die Erkrankungen am After auftreten, sind sie für viele Patienten mit Scham und Scheu besetzt, was oft eine lange Leidensgeschichte bedingt. Dabei kann bei proktologischen Erkrankungen in der Regel sehr gut geholfen werden.

Wir versorgen das gesamte Spektrum proktologischer Erkrankungen und wählen die für das Krankheitsbild und das jeweilige Stadium passende Therapie aus. Die häufigsten chirurgischen proktologischen Krankheitsbilder mit beispielhaften Therapiemöglichkeiten sind:

  • Hämorrhoiden (vergrößerte, entzündete, meist schmerzhafte Gefäßpolster im Analkanal): Verödung (Sklerosierung), bei schweren Fällen Hämorrhoidektomie nach Longo/ Milligan-Morgan
  • Analfisteln (entzündlicher Gang zwischen Analkanal und Haut, oft durch Abszess): operative Entfernung der Fistel, kontinenzerhaltend
  • Analabszesse (eitrige Entzündung im Gewebe um den Analkanal, meist durch verstopfte Drüsen): operative Entfernung der chronischen Wunde
  • Analfissuren (schmerzhafter Riss in der Schleimhaut des Analkanals, oft durch harten Stuhlgang oder mechanische Reizung): zunächst meist konservativ mit spezieller Salbentherapie zur Entspannung des Schließmuskels, bei chronischen Fissuren ggf.  Fissurektomie (Herausschneiden des vernarbten Einrisses)