Die Bauchspeicheldrüse hat zentrale Aufgaben: Sie produziert Enzyme für den Verdauungsprozess und Hormone für den Stoffwechsel des Körpers. Ihre Funktion kann gestört werden durch

  • akute und chronische Entzündungen (Pankreatitis)
  • Zysten und Tumore (gutartig, entzündlich oder bösartig)
  • Fehlbildungen (oft angeborene Anomalien, Pankreas anulare, Pankreas divisum, ektopes Pankreasgewebe, unvollständige oder fehlende Entwicklung des Pankreas: Hypoplasie oder Aplasie)

Sind medikamentöse (z.B. Schmerz- und Enzymersatztherapie) und konservative Maßnahmen (z.B. spezielle Diät, Alkoholverzicht) zur Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend, wenden wir je nach Erkrankung und Schweregrad endoskopische oder operative Methoden an.

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Zu unseren Schwerpunkten gehört die operative Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). Eine regelmäßige Vorsorge und Früherkennungsdiagnostik ist unerlässlich, da die Heilungsaussichten bei spät entdeckten Tumoren der Bauchspeicheldrüse ungünstig sind.

 

Erste Anzeichen

Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht im Frühstadium oft keine oder nur unspezifische Symptome. Typische Anzeichen im späteren Verlauf können sein:

  • Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht)
  • Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder Fettstühle

Diagnose

  • Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zur Darstellung des Tumors und seiner Ausbreitung
  • Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) oder Endosonografie, um Gewebeproben (Biopsien) zu entnehmen.
  • Bluttests: Tumormarker können Hinweise geben, sind jedoch unspezifisch.

 

Therapie

  • Operative Therapie: Wir setzen operative Methoden wie z.B. die Whipple-Operation des Pankreaskopfes oder Teilentfernungen wie die Pankreaslinksresektion ein. Auch das Ausschälen kleinerer Tumoren (Pankreasenukleation) gehört zu unserem Behandlungsspektrum. In vielen Fällen ist die chirurgische Entfernung, die einzige potenziell heilende Option.
  • Chemotherapie: Sie ergänzt die Operation oder wird bei nicht operablem Krebs eingesetzt, um das Wachstum zu verlangsamen.
  • Strahlentherapie: Sie kann zur Linderung von Beschwerden oder in Kombination mit Chemotherapie angewendet werden.
  • Palliative Maßnahmen: Bei fortgeschrittenem Krebs werden Beschwerden wie Schmerzen oder Gallestau symptomatisch behandelt.

Nachsorge:

  • Regelmäßige Kontrollen, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen (Bildgebung, Bluttests).
  • Unterstützung bei Verdauungsproblemen durch Medikamente und Anpassung der Ernährung
  • Gegebenenfalls Einstellung eines auftretenden Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Schmerzmanagement, v.a. bei fortgeschrittener Erkrankung

Die Prognose hängt stark vom Stadium bei der Diagnosestellung ab; eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die Behandlungsmöglichkeiten.