Patienten mit einem BMI über 40 oder mit einem BMI über 35 plus relevanter Folgeerkrankung ohne wesentliche Besserung nach konservativer Therapie profitieren besonders gut von einer bariatrischen Operation, um dauerhaft und ausreichend Gewicht zu verlieren.
In der Regel kann ohne weiteres ein Gewichtsverlust von 40-60 kg bereits im ersten Jahr erzielt werden. Nach neuesten Erkenntnissen profitieren ganz besonders Diabetes Patienten – auch ohne wesentliche Adipositas – von der metabolischen Chirurgie, wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend gut ist. Nach dem Eingriff fallen die Blutzuckerwerte fast immer und nahezu schlagartig ab und nicht selten kann der Betroffene dann in kurzer Zeit auf die Insulintherapie ganz verzichten. Ursache und Wirkung sind Gegenstand aktueller Forschung.
Die chirurgische Therapie der Adipositas bietet verschiedene Möglichkeiten, Ihrem Köper die Zufuhr an Nahrung und die Verarbeitung der Nahrung künstlich zu verknappen.
Der Magen wird in diesem Fall durch ein mit Wasser gefülltes und um den Magen geschlungenes Plastikband verkleinern. Der Druck, mit dem die Weite des Bandes reguliert werden kann, wird über einen unter der Haut platzierten Ballon reguliert.
Einordnung
Einfache Methode, mit mäßigem, in der Regel nur mittelfristigem Erfolg und häufigen Problemen. Im Durschnitt wird jeder Magenbandpatient 3-mal operiert. Nach Entfernung des Bandes nehmen fast alle Patienten wieder zu. Aus diesem Grund wird das Verfahren in Deutschland nur noch in wenigen Sonderfällen angewandt.
Sehr effektive Methode, bei der ein vorab definierter Großteil des Magens minimal-invasiv in der so genannten Schlüssellochtechnik entfernt wird. Es verbleibt ein schlauartig geformter Magen mit geringerem Volumen.
Einordnung
Die Ergebnisse dieser chirurgischen Therapie können sich sehen lassen und sind - auch wenn dieses Verfahren ursprünglich als vorbereitende Maßnahme konzipiert war - mit denen der Bypass Methode vergleichbar.
Bei diesem Verfahren ändern wir minimal-invasiv mit der so genannten Schlüssellochtechnik den Weg der Nahrungspassage. Wir verkleinern den Magen und verbinden ihn mit einer tieferliegenden Dünndarmschlinge, so dass der Nahrungsbrei am oberen Teil des Dünndarmes vorbeigeleitet wird. Durch den nur kurzen Kontakt und die Umgehung der Energiehauptaufnahmestelle kann der Darm nicht mehr so viel Energie wie gewohnt aus der Nahrung ziehen.
Schlauchmagen, Magen-Bypass und Omega-Loop (single anastomosis Bypass) sind das Rückgrat der chirurgischen Therapie, da sie die bisher ausgewogensten Ergebnisse zwischen Therapiewunsch und Nebenwirkungen bzw. Komplikationen zeigen. Auch für das Ziel, den Diabetes mellitus nach dem Eingriff besser zu kontrollieren, zeigen die Methoden ähnlich gute Ergebnisse.
Deutschlandweit sind Magen-Bypässe heute ein führendes Standardverfahren – wobei auch die Sleeve-Gastrektomie zusehends an Beliebtheit gewinnt.
Alle Verfahren werden hier im Alb-Donau Klinikum Ehingen angeboten. Vorteil der in ein Gesundheitszentrum eingebundenen Klinik ist, dass alle für den chirurgischen Part benötigten Fachärzte – auch für evtl. notwendige plastische und gelenkkorrigierende Chirurgie – direkt vor Ort sind.
Bei diesem Verfahren wird ebenfalls in der Schlüssellochtechnik der Zwölffingerdarm verschlossen und erst am Ende des Dünndarms wieder angeschlossen.
Einordnung
Das ist zwar die effektivste Methode, einen Gewichtsverlust zu erzielen – allerdings mit den höchsten intraoperativen und späteren Komplikationsraten. Aus diesem Grund und aufgrund der guten Ergebnisse der anderen Methoden mit weniger Komplikationen, wenden wir diesen Eingriff nur noch in besonderen Fällen an.