Als führende metabolische Erkrankung ist die Osteoporose (Nachlassen der Knochendichte) zu nennen. Diese wirkt sich auf die Struktur und Tragkraft der Wirbelsäule aus, so dass Bagatellverletzungen wie z. B. Anheben einer Sprudelkiste, Blumentopf, Husten und Niesen zu plötzlichen Rückenschmerzen führen können.
Im MRT lässt sich die Diagnose sehr schnell sichern.
Je länger man die Diagnose hinauszögert, umso schwieriger und zeitaufwändiger wird die Therapie, denn es kommt zum so genannten Einschmelzen der Wirbelkörper.
Dies macht die geeignete operative Therapie, die Ballon-Kyphoplastie, nahezu unmöglich, da ein sehr stark höhenreduzierter Wirbel sich nur noch schwer oder nicht mehr aufrichten lässt.
Zusätzlich führt der Höhenverlust zwischen zwei Wirbeln zu einer Balanceänderung der gesamten Wirbelsäule. Ein Ausgleich durch die bereits degenerativ veränderten
Strukturen ist kaum noch möglich - die chronischen Rückenschmerzen durch muskuläre Insuffizienz vorprogrammiert.
Sicherlich sind auch nach Kyphoplastie angrenzende Frakturen denkbar, jedoch wenig wahrscheinlich. Die Vorteile dieses operativen Verfahrens überwiegen die Nachteile in jedem Fall.
Als Alternative bleibt die hochdosierte Schmerzmedikation. Speziell bei älteren Patienten führen die hochdosierten Schmerzmittel jedoch häufig zu starken Nebenwirkungen wie Desorientiertheit, Übelkeit oder ausgeprägte Schläfrigkeit. Auch sind manche entzündungshemmenden Medikamente nicht geeignet, wenn zusätzlich eine Niereninsuffizienz oder Koronarsklerose vorliegt. Das behindert eine umfassende Schmerztherapie – vor allem bei einer Notwendigkeit von mehreren Wochen.