06.10.2025 | RSV-Impfung direkt auf der Wochenstation

Würfel mit den Buchstaben RSV und ein Stethoskop

In der Frauenklinik des Alb-Donau Klinikums erhalten Neugeborene in der Zeit von Oktober bis März die Möglichkeit, während ihres Aufenthaltes auf der Wochenstation gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) geschützt zu werden. Die Aufklärung und Impfung erfolgt direkt auf der Station durch die Kinderärzte der Kinderarztpraxis im Gesundheits­zentrum Ehingen. Die Impfung ist für die Eltern kostenfrei, die Kosten werden direkt von der Krankenkasse übernommen.

RSV ist einer der häufigsten Auslöser schwerer Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und kann insbesondere in den ersten Lebensmonaten zu schweren Verläufen mit der Notwendigkeit von Klinikeinweisungen führen. Zwar kann man in jedem Alter an RSV erkranken und sich öfter infizieren, bei Säuglingen ist jedoch das Risiko einer Lungenentzündung größer. Bei schweren Verläufen kann zudem eine Beatmung nötig werden.

Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2024 eine einmalige RSV-Immunisierung aller Neugeborenen und Säuglinge im ersten Lebensjahr. Neugeborene, die zwischen Oktober und März geboren werden, sollen die Immunisierung möglichst noch im Krankenhaus erhalten. Babys, die außerhalb der RSV-Saison geboren werden, sollen idealerweise im Herbst vor Beginn der Erkältungszeit geimpft werden.

Die Immunisierung der Babys erfolgt mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab, der für die gesamte RSV-Saison Schutz bietet. Erste Auswertungen der STIKO zeigen, dass die Impfung wirkt. Die Zahl der Säuglinge, die an RSV erkrankt sind, hat sich innerhalb eines Jahres mehr als halbiert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt für den vergangenen Winter etwa 1.000 Fälle gemeldete Fälle pro 100.000 Babys an. Im Vorjahreszeitraum sind es laut Zahlen des RKI es knapp 2.300 gewesen. Zudem mussten nur etwa halb so viele Babys in Krankenhäuser aufgenommen werden. Ein Grund für diesen erfreulichen Rückgang ist nach Angaben des RKI die seit vergangenem Herbst mögliche Immunisierung durch die RSV-Impfung.

„Die gute Kooperation mit den Kinderärzten im Gesundheitszentrum bringt den Neugeborenen und ihren Eltern viele Vorteile“ erklärt Prof Dr. med. Florian Ebner, Chefarzt der Frauenklinik Ehingen. „Beispielsweise führen diese eine Neugeborenenvisite auf unserer Geburtenstation während der ersten 24 Stunden nach der Geburt sowie die U2 am dritten Lebenstag durch. Auch bei der RSV-Impfung ist es für die Eltern von Vorteil, dass auch die Aufklärung direkt durch die Kinderärzte erfolgt, weil diese die Auswirkungen einer frühen Infektion mit dem Virus aus ihrer Praxis kennen. Ich bin sehr froh darüber, dass es möglich ist, die Neugeborenen so früh nach ihrer Geburt zu schützen und unterstütze die RSV-Impfung ausdrücklich. Daher wurde sie auch schon in der letzten RSV-Saison angeboten.“

Die frühe Verabreichung bereits auf der Wochenstation erleichtert den Eltern den Zugang zu dieser wichtigen Vorsorge und stellt sicher, dass die Babys unmittelbar nach der Geburt geschützt sind. Damit trägt die Frauenklinik aktiv dazu bei, die Zahl schwerer RSV-Infektionen in den Wintermonaten zu verringern.