Mit dem länderübergreifenden Weiterbildungsverbund „NextGen Gyn“ gehen nun sechs Kliniken und Praxen in der Region Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau-Kreis und Allgäu neue Wege, um die Versorgung in der Gynäkologie langfristig zu sichern.
Drei Kliniken und drei gynäkologische Praxen haben sich zusammengeschlossen, um jungen Ärztinnen und Ärzten eine moderne, strukturierte Facharztweiterbildung zu ermöglichen – direkt vor Ort in Klinik und Praxis.
Mit dabei sind:
- Die Frauenklinik der Donauklinik Neu-Ulm
- Die Frauenklinik des Alb-Donau Klinikums Ehingen
- Die Universitätsfrauenklinik Ulm
- Die Praxis Dr. med. Sabine Ladenburger-Strauß in Senden
- Die Praxis Dr. med. Hiltmann-Frick und Kollegen in Ulm
- Die Praxis Allgäusono in Memmingen
Dr. med. Sabine Ladenburger-Strauß, Initiatorin des Projekts, sieht im Verbund eine zukunftsweisende Lösung: „NextGen Gyn verbindet das Beste aus beiden Welten – die breite Ausbildung in der Klinik mit der persönlichen und kontinuierlichen Betreuung in der Praxis. So gestalten wir die Weiterbildung nicht nur attraktiver, sondern gewinnen junge Fachkräfte für unsere Region.“
Die Koordinierungsstelle für fachärztliche Weiterbildung (KoStF) der Bayerischen Landesärztekammer (BLAEK) unterstützen das Projekt fachlich und organisatorisch.
Durch die geplante Rotation zwischen stationärem und ambulantem Bereich erhalten die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung einen umfassenden Einblick in das gesamte Spektrum der Frauenheilkunde – von der Risikogeburtshilfe und wohnortnahen Geburtshilfe, über das komplette Spektrum onkologischer Gynäkologie inklusive den universitär durchgeführten komplexen Operationen bis hin zur Krebsvorsorge, Schwangerschaftsverhütung und Schwangerschaftsbetreuung.
Die jungen Ärztinnen und Ärzte profitieren nicht nur von der gegenseitigen Ergänzung von Klinik und Praxis, sondern vor allem von einem klaren Fahrplan. Sie müssen sich nur einmal bewerben. Ihre Weiterbildung wird komplett organisiert, sie können dennoch bei den Rotationsplänen mitreden und eigene Schwerpunkte setzen. Neben der hohen Ausbildungsqualität profitieren sie von einer lückenlosen Weiterbildung mit praxisnahen Modulen, finanzieller Sicherheit durch eine durchgehende Beschäftigung und die entstehenden Netzwerkeffekte.
Dabei erwarten die Weiterbildungspartner positive Effekte für die Partner, aber auch die Bevölkerung. „NextGen Gyn wird die nächste Generation junger Gynäkologen in der Region hervorbringen. Der Verbund ist für uns alle ein Gewinn. Wenn uns beispielsweise junge Ärzte mit Fragen und Erfahrungen aus der Praxisalltag konfrontieren, fordern sie uns gleichzeitig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und unseren Blick für die Niederlassung zu öffnen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Klinikärzten und niedergelassenen Ärzten ist für die Zukunft der Gynäkologie entscheidend – nicht nur um junge Ärzte auf einem Topniveau auszubilden, sondern auch, um trotz eines Rückgangs an Gynäkologen eine älter werdende Bevölkerung weiter gut gynäkologisch zu versorgen“ erklärt Prof. Dr. med. Florian Ebner, Chefarzt der Frauenklinik Ehingen.
Der Chefarzt der Frauenklinik Neu-Ulm, Privatdozent Dr. med. Andreas Reich, betont die Besonderheit dieser Weiterbildungs-Kooperation und findet gleichzeitig, dass es sich ganz natürlich anfühlt, die Weiterbildung zum Facharzt im ambulanten und stationären Bereich zu absolvieren. „Ich hoffe, unser Verbund hat Signalwirkung und wir können unsere Gruppe vergrößern und auch andere Fachrichtungen von diesem Konzept überzeugen“ wünscht sich der Neu-Ulmer Chefarzt.
Bereits zum 1. Oktober 2025 kann im Verbund die erste Weiterbildungsstelle besetzt werden. Weitere Plätze sind geplant. Interessenten für einen Weiterbildungsplatz können sich unter praxis.ladenburger-strauss@t-online.de direkt an die Koordinatorin Dr. Ladenburger-Strauß wenden.
Das Projekt „NextGen Gyn“ ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den drohenden Fachkräftemangel. „Denn mit dem Weiterbildungsverbund legen wir den Grundstein für eine neue Generation von Gynäkologen, die unser Fach mit Freude und Professionalität in die Zukunft tragen – hier bei uns in der Region“ resümiert Dr. Ladenburger-Strauß.