News

Gesundheitsforum Ehingen am 12. Juni 2013

Gut hören macht gute Laune

Hören – für die Sicherheit
Für die Orientierung und Sicherheit im Alltag ist das Gehör das wichtigste Sinnes-organ. Einschränkungen verschlechtern die Wahrnehmung und erschweren insgesamt die Kommunikation mit der Umwelt. Wer ständig nachfragen muss, oder wo Nebengeräusche eine direkte Unterhaltung unmöglich machen, der meidet schließlich derartige Situationen. Ein Rückzug führt oftmals auch in die soziale Isolation.
Doch Hörprobleme sind keine Seltenheit. Deutschlandweit rechnet man mit ca. 15 Mio. Menschen, die weniger gut hören. Die Ursachen sind selten nur altersbedingt. Denn unsere Welt ist laut geworden, für viele zu laut. Das „schnelle Leben“ und vermehrter Stress machen anfällig für Infektionskrankheiten, in deren Folge Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch eine Schwerhörigkeit auftreten können. Bei einem Hörsturz, auch als „Infarkt im Ohr“ bekannt, ist die schnelle Rücksprache eines Arztes dringend geboten. Doch auch bei anderen Hörproblemen sollte ein Fachmann konsultiert werden.

Hören kann man messen
Das subjektive Gefühl mehr oder weniger guten Hörens unterscheidet sich nicht selten vom objektiven Hörvermögen. Denn schleichend entwickeln sich Hörminderungen über viele Jahre und werden von den Betroffenen kaum wahrgenommen, weil sie sich schlichtweg z.B. an das Fehlen von Alltagsgeräuschen gewöhnen. Etwa sieben Jahre vergehen in der Regel, bevor sich Betroffene entschließen, mittels Hörsysteme die Hör- und damit auch ein Stück Lebensqualität zurück zu erlangen. Viel zu lang, denn im Abwarten lauert auch die Gefahr: Anfangs sind es vor allem die leisen Töne, die weniger gut gehört werden und von den Betroffenen kaum merklich für die Umwelt kompensiert werden können. Wird das Verstehen schwierig, weil sich die Hörbahnen ins Gehirn zurück gebildet haben und Gehirnaktivitäten verringert sind, muss das Hören tatsächlich neu erlernt werden.
Vor dem Gang zum Hörgeräteakustiker ist stets eine medizinische Abklärung erforderlich. Ein Hörtest (Audiometrie) ermittelt ein individuelles Hörbild und den Schweregrad des Hörverlustes; weitere Untersuchungen (z.B. die Sprachmessung) dienen der Optimierung von späteren Einstellungen verwendeter Hörsysteme.

Knopf im oder am Ohr
Unterschiedliche Gerätetypen kommen zum Einsatz, die in Verbindung mit der individuellen Lebenssituation und persönlichen Wünschen auf seinen Träger zuge-schnitten werden. Sogenannte Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO) sitzen hinter der Ohr-muschel auf, Im-Ohr-Geräte (IdO) sind kaum sichtbar und vor allem für leichte bis mittlere Schwerhörigkeit geeignet. Voll digitale Hörsysteme sind heute bereits Standard, sie sind drahtlos und lassen sich komfortabel mit Fernseher, Radio, Handy oder Festnetztelefonen verbinden. Das Design klein und dezent, die Bedienung einfach und der Tragekomfort hoch - die Hightech Geräte helfen, den Alltag ohne wesentliche Einschränkungen zu meistern. 
Bei der Wahl des Gerätes ist eine gute Beratung das A und O. Und jedes System braucht stets eine individuelle Anpassung durch erfahrene Hörgeräte-Akustiker. Doch „die eigentliche Arbeit“, so die Fachfrau, „beginnt erst nach der Kaufentscheidung“. Denn nun muss das Hören tatsächlich geübt und teilweise wieder erlernt werden. Mühen, die sich allemal lohnen; den Betroffenen die Bewältigung des Lebensalltages erleichtern und eine neue Lebensqualität zurückgeben können.