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Woche der Demenz –

Schupfnudeln

Vorhandene Ressourcen fördern und erhalten – das ist ein wichtiger Aspekt in der Betreuung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Demenz.

In dieser Woche gab es eine Beschäftigung im Seniorenzentrum Ehingen, die zeigt, wie durch ganz normale Handlungen und Dinge, die es in jedem Haushalt gibt, die Sinne angeregt und das Gehirn mit neuen Impulsen versorgt werden können.

Die Bewohnerinnen und Bewohner haben natürlich auch in der Küche ihre Vorlieben. Bestimmte Lebensmittel oder Gerichte gehören dabei wie bei jedem von uns zu dem Leibspeisen. Und für viele der Senioren gehören Schupfnudeln auf der Liste der liebsten Speisen ganz hoch nach oben.

Deshalb freuen sie sich immer sehr darauf, wenn sie diese selbst machen dürfen. Das Zubereiten des Teigs und das Ausrollen der Schupfnudeln im Mehl aktivieren die Sinne tasten und fühlen. Aber Schupfnudeln im Salzwasser riechen auch und auch das setzt neue Impulse.

Woche der Demenz im Seniorenzentrum Ehingen - Schupfnudeln herstellen

Eine solche Aktivität bietet dabei immer auch die Gelegenheit zur Erinnerungsarbeit. Was verbinden die Senioren mit den Schupfnudeln? Haben sie vielleicht schon als Kind der Mutter geholfen, wenn sie diese zubereitet hat? Gab es die Schupfnudeln zu Kutteln oder zum Kraut oder gar süß mit Apfelmus oder wurden zuhause noch ganz andere Varianten gekocht? Vielleicht gab es ja auch im späteren Haushalt mit Partner und Kindern ein Familienrezept, das dabei immer zum Einsatz kam?

Auch wenn die Zubereitung schon für Freude sorgt, das wirkliche Highlight ist dann das Essen. Und so wird ganz nebenbei auch der Geschmackssinn angesprochen und versorgt das Gehirn mit Impulsen.

Genau dieses Aktivieren von Sinnen mit ganz alltäglichen haus­wirtschaftlichen Tätigkeiten ist ein zentraler Punkt im Hausgemein­schaftskonzept. Demenzkranke profitieren davon besonders, denn die Erinnerung an die vertrauten Gerüche und Geräusche vermittelt ihnen Sicherheit und Geborgenheit.

Die hohe Beteiligung der Senioren an dieser Aktivität zeigt, dass auch sie diese Impulse im Alltag schätzen und ist vielleicht auch eine Anregung für Menschen, die zuhause einen demenzkranken Angehörigen zu versorgen haben.