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Woche der Demenz –

Tasten, fühlen riechen im Herbst

Vorhandene Ressourcen fördern und erhalten – das ist neben Sicherheit und Geborgenheit ein wichtiger Aspekt in der Betreuung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Demenz.

Gestern gab es eine Beschäftigung im Seniorenzentrum Dietenheim, die zeigt, wie durch ganz normale Handlungen und Dinge, die es in jedem Haushalt gibt, die Sinne angeregt und das Gehirn mit neuen Impulsen versorgt werden können.

Der kleine Tast-Parkour anlässlich des Herbstes fand im Mehrzweck­raum der Einrichtung statt. Zunächst durften die Bewohnerinnen und Bewohner verschiedene Gegenstände ertasten und fühlen. Darunter waren verschieden harte Bälle, die sich entweder knautschen oder nur schwer eindrücken ließen. Kastanien waren auch dabei und wer diese Früchte des Herbstes schon selbst gesammelt hat, weiß, wie toll sich eine frische Kastanie anfühlt. Der Glanz fasziniert die Augen, der Geruch lässt uns sofort an den Herbst denken und in der Hand verwandeln sich Kastanien zu sehr angenehmen Handschmeichlern, die man deshalb auch gerne in Jackentaschen steckt. Ein absoluter Gegensatz dazu waren dann Maiskolben – rauh, mit einer gut tastbaren Struktur, einer intensiven Farbe und ebenfalls einem charakteristischen Geruch haben sie noch einmal andere Sinne angesprochen.

Woche der Demenz im Seniorenzentrum Dietenheim - Herbstparkours

In kleinen Wannen konnten die Bewohnerinnen und Bewohner dann ihre Hände waschen, bevor sie mit einer Handmassage mit Arnikaöl verwöhnt wurden. Auch hier wurden durch das warme Wasser, das Handtuch, den Geruch des Öls und die wohltuenden Berührungen die Sinne intensiv angeregt.

Eine solche Aktivität bietet zugleich immer die Gelegenheit zur Erinnerungsarbeit. Was verbinden die Senioren mit diesen Gegenständen? Wie war das denn früher mit dem Mais? Dabei erinnern sich dann auch demente Bewohner daran, dass sie in ihrer Jugend den Mais gegessen und wie sie ihn zubereitet haben oder wie sie als kleine Kinder schon bei der Maisernte mithelfen mussten. Oder es kommt das Gespräch auch die Esskastanien, die sie früher gerne gegessen haben. Auch wenn die eigene Kaukraft heute nicht mehr ausreicht, um diese Früchte noch einmal zu essen, so sorgt doch die Erinnerung daran für schöne Gefühle.

Die hohe Beteiligung der Senioren an dieser Aktivität zeigt auch, dass auch die Senioren diese Impulse im Alltag schätzen und ist vielleicht auch eine Anregung, mit demenzkranken Angehörigen zuhause ein kleines Wellnessprogramm durchzuführen.

Passend zum Herbst wurden natürlich auch verschiedene Herbstlieder gesungen. Bereits am Vortag hatten Bewohnerinnen und Bewohner eine herbstliche Collage gebastelt, die nun die Wände der Einrichtung saisonal schmückt.