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Bericht über das Gesundheitsforum Laichingen am 7. Oktober 2015

Demenz - eine Herausforderung für die Gegenwart und Zukunft

Worauf man achten soll und wie die Zusammenhänge klar werden, darüber referierte. Dr. med. Frank Hettler, Oberarzt in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik Ehingen, beim gestrigen Laichinger Gesundheits-forum, zudem der Ortskrankenverein Laichinger Alb e.V., die VHS Laichingen-Blaubeuren-Schelklingen und die Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis ins Alte Rathaus eingeladen hat.

Altersvergesslichkeit oder beginnende Demenz? Das zu erkennen, ist nicht einfach, denn die frühe Demenz weist oftmals Symptome auf, die sich nicht oder nur kaum von einer bloßen Vergesslichkeit unter-scheiden. Während letzteres zum Altwerden dazugehört, ist ein an-dauernder geistiger Abbau mit kontinuierlichem Gedächtnisverlust eine ernst zu nehmende Sache, da Ursache hierfür eine Demenzerkrankung sein kann. „Ob eine Demenz im Einzelfall tatsächlich vorliegt, muss aber sorgfältig diagnostiziert werden“, führte Herr Dr. Hettler aus, da die Krankheit sich meist langsam und schleichend entwickelt.

Ursächlich für eine Demenz muss nicht immer ein Hirnabbauprozess sein. Sie kann auch durch andere Faktoren, wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen, Vitaminmangel oder Stoffwechselstörungen ausgelöst werden. Um eine sichere Diagnose zu stellen, ist das Vorliegen verschiedener Parameter Voraussetzung. Sie reichen von der Abnahme des Gedächtnisses über Einschränkungen anderer kognitiver Fähigkeiten wie Orientierungsvermögen, Konzentrations- und Aufmerk-samkeitsfähigkeit und sprachlichen Fähigkeiten bis hin zu deutlichen Beeinträchtigungen der Alltagskompetenz, d.h. zum Beispiel den Haushalt und/oder die Körperpflege nicht mehr alleine bewältigen zu können. Möglichst frühzeitig sollte bei Auftreten solcher Symptome eine entsprechende Untersuchung erfolgen.

Zur Diagnosestellung gehört neben dem ärztlichen Gespräch, der internistischen und neurologischen Untersuchung durch den Facharzt eine ausführliche psychometrische Testung. Eine aktuelle Bildgebung (MRT oder CT) des Gehirns wird durch den Radiologen durchgeführt und befundet, auch aktuelle Laborergebnisse werden berücksichtigt. Liegen die Untersuchungsergebnisse vor, wird das weitere Vorgehen mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen z.B. im Rahmen einer Gedächtnissprechstunde erörtert, dem Hausarzt mitgeteilt und die  geeigneten Therapien eingeleitet.

Die Alzheimer Erkrankung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar, ihr Fortschreiten kann jedoch – besonders im Frühstadium – medikamentös verzögert werden. Daher empfehlen sich eine gute Beobachtung und beispielsweise das Einhalten regelmäßiger Gesundheitschecks. Was man selbst und als Angehöriger sonst noch tun kann? Einflussfaktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit wie gesunde Ernährung, geistige und körperliche Aktivitäten aufrecht erhalten, ein normales Körpergewicht aber auch der Verzicht auf Nikotin und zu viel Alkohol, wirken sich in jedem Fall günstig aus.

Besteht eine Alzheimer Erkrankung bereits, ist das therapeutische Angebot heute sehr vielfältig. Es reicht von Gedächtnistraining über Bewegungs- und Musiktherapie bis hin zu verschiedensten Angeboten zur Entlastung der Angehörigen. Das sind z.B. Selbsthilfegruppen, Tages- oder Kurzzeitpflegeangebote und/oder die Nachbarschaftshilfe.

Mit diesen interessanten Eindrücken und Informationen endete der Vortrag des Arztes. Im Anschluss nahm sich Herr Dr. Hettler ausreichend Zeit, um die zahlreichen Fragen aus den Reihen der Zuhörerinnen und Zuhörer zu beantworten.