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Ländliche Krankenhäuser als Chance begreifen

CDU Abgeordnete besuchen das Gesundheitszentrum Ehingen

Begrüßt wurden sie von Landrat Heinz Seiffert. Er machte deutlich, dass in den letzten Jahrzehnten ein umfangreiches Gesundheitsnetzwerk im Alb-Donau-Kreis aufgespannt wurde und wies in diesem Zusammen­hang auch auf die hohen Investitionszuschüsse des Landkreises für seine Kliniken hin.

CDU Fraktion im Gesundheitszentrum Ehingen - Begrüßung

Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, stellte den Abgeordneten zunächst die Unternehmens­struktur und die Krankenhauslandschaft im Alb-Donau-Kreis vor. Dabei machte er auch deutlich, dass die dezentrale Erbringung von stationären Krankenhausleistungen durch die mehrfach notwendige Vorhaltung von Bereitschaftsdiensten und Infrastruktur teurer sei als eine zentrale Krankenhausversorgung. Dies sei aber der ländlichen Struktur eines Flächenlandkreis wie dem Alb-Donau-Kreis geschuldet. Er stellte Chancen und Risiken ländlicher Krankenhäuser vor und ging dabei unter anderem auf die zu geringen Investitionszuschüsse des Landes, die nicht ausreichende Refinanzierung der Tarifkostensteigerungen und die Abwertung von Krankenhausleistungen im Bereich der Inneren Medizin ein. Zugleich machte er deutlich, dass ländliche Krankenhäuser ein zentraler Pfeiler in der Infrastruktur des ländlichen Raums sind, der angesichts eines zu erwartenden Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung auch künftig an Bedeutung gewinne. Mit zunehmendem Alter steige die Wahrscheinlichkeit einer Krankenhaus­behandlung deutlich, so dass hier mit einer verstärkten Nachfrage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu rechnen sei. Dies gelte insbesondere auch für die Herz-Kreislauferkrankungen und geriatrische Behandlungen.

Stefan Teufel, MdL und Vorsitzender des Arbeitskreises VII Sozialpolitik, dankte Schneider für seinen Impulsvortrag und stellte sich demonstrativ an die Seite der Krankenhäuser im ländlichen Raum. Seine Fraktion habe die Notwendigkeit einer verstärkten Investitionskostenübernahme im Wahlprogramm verankert und kämpfe auch gemeinsam mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft für eine Besserstellung der Kliniken im Land beim Landesbasisfallwert. Denn die Kliniken stellten einen wichtigen Bestandteil der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum dar und seien auch bei der Notfallversorgung von zentraler Bedeutung.

Karl Traub, MdL, auf dessen Veranlassung die Vor-Ort-Aktion zustande gekommen war, richtete ebenfalls einige Worte an seine Kollegen aus der Fraktion. Er erinnerte daran, dass die dezentrale Sicherstellung der Krankenhausversorgung im Alb-Donau-Kreis der Wille der Politik war. Seine Fraktion habe sich damals für die Errichtung eines Krankenhauses in Langenau ausgesprochen und hart dafür gekämpft. Inzwischen sei es aber im Kreistag unbestritten, dass auch der nördliche Teil des Landkreises seine Bürger mit einem Krankenhaus versorgen solle.

Bei einem Rundgang durch das Gesundheitszentrum informierten sich die Abgeordneten im Herzkatheterlabor über die moderne Versorgung von Menschen mit akuten oder chronischen Herzproblemen. Dabei stießen nicht nur die feinen Katheter und Stents, sondern insbesondere die Herzschrittmacher und implantierbaren Defibrillatoren auf großes Interesse.

CDU Fraktion im Gesundheitszentrum Ehingen - Herzkatheterlabor

Mehrere Abgeordnete machten beim Rundgang ihre Dankbarkeit für die Gelegenheit, sich vor Ort über die Probleme von kleineren Kliniken im ländlichen Raum zu informieren, deutlich. Oft würde ihnen nur kommuniziert, wie die Lage in den Großkliniken mit Maximalversorgung sei, aber gerade auch die Vernetzung mit dem ambulanten Sektor oder die enge Verbindung zwischen Akutkrankenhaus, geriatrischer Rehabilitation sowie ambulanter und stationärer Pflege sei ein spannender Ansatz.