News

Wenn dick sein krank macht | Telefonaktion: LESER fragen - Ärzte antworten


Weltweit sind 2018 2,8 Millionen Menschen an den Folgen ihres Übergewichts verstorben. Deshalb ist es wichtig, Adipositas zu behandeln und die damit verbundenen Folgekrankheiten zu bessern oder auszuschalten. Adipositas – davon sprechen Mediziner, wenn der BMI einen Wert von über 30 erreicht. Bei einem 1,80m großen Mann ist dies ab 97,2 kg der Fall, bei einer 1,65m großen Frau ab 81,7 kg. Ab diesem Wert steigt das Risiko für Folgeerkrankungen – mit zunehmendem BMI immer deutlicher. Dazu zählen u.a. Bluthochdruck, Gefäß- und in der Folge auch Organschäden, Diabetes, Gelenkverschleiß, aber auch ein höheres Risiko für bösartige Erkrankungen und Unfruchtbarkeit können die Folge sein.

Mindestens genauso schwer wiegen die seelischen Verletzungen, denn 40% der stark Übergewichtigen berichten von selbst erlebten negativen Reaktionen in ihrem Umfeld oder auch von völlig fremden Menschen. Der Leidensdruck ist bei vielen hoch, doch wie kann geholfen werden?

Im Alb-Donau-Kreis entsteht derzeit das Adipositas Netzwerk Alb-Donau, das sich zum Ziel gesetzt hat, Betroffenen noch besser zu helfen. Denn viele auch stark übergewichtige Patienten haben den Wunsch, ihr Körpergewicht zu verringern und damit wieder aktiver im Alltag zu werden. Durch zahlreiche Diäten und erlernte Verhaltensmuster sind viele in einer Art Teufelskreis gefangen, aus dem sie ohne Hilfe nicht herauskommen. Und die Gründer des Adipositas Netzwerks sind sich einig, dass es bei vielen Patienten nicht ausreicht, an einer Schraube zu drehen, sondern dass hier vielfältige Behandlungsansätze wie ein Puzzle ineinandergreifen müssen.

Experten am Telefon
SZ-Lesern stehen Bernd Nasifoglu und Dr. Ruth Krauss bei der Telefonaktion als Experten zur Verfügung.
Das Ziel der Telefonaktion ist es, schnell und unbürokratisch Ratschläge vom Spezialisten zu erhalten und einem Arzt die Fragen stellen zu können, für die im Praxisalltag oft keine Zeit bleibt. Mögliche Fragen können sein:
Was kann ich selbst tun, um mein Gewicht positiv zu beeinflussen? Welche Rolle spielen dabei die Ernährung und Bewegung? Welche Abnahme ist realistisch und welchen Zeitraum sollte ich dafür einplanen? Was kann ich tun, wenn Sport auf Grund meiner Leibesfülle oder Schmerzen nicht mehr möglich ist? Kann eine Operation eine Option sein und wann kommt sie in Frage? Welche Eingriffe gibt es und mit welchen Einschränkungen muss ich nach einem solchen Eingriff rechnen? Wie gehe ich vor, wenn ich eine Operation anstrebe und die Genehmigung meiner Krankenkasse für den Eingriff benötige? Wann sollte ich mich für konservative Methoden entscheiden und wo haben diese ihre Grenzen? Ich habe chronische Erkrankungen und frage mich, ob eine Abnahme hier hilfreich wäre. Muss ich Übergewicht in jedem Fall abbauen oder gibt es auch Fälle, wo ein bisschen mehr die Gesundheit nicht beeinflusst?
 
Frau Dr. Krauss ist niedergelassene Allgemeinmedizinerin in Erbach mit Schwerpunkt Ernährungsmedizin. Sie koordiniert die konservative Behandlung und kann aus einem breiten Erfahrungsschatz berichten. Bernd Nasifoglu ist Sektionsleiter für Viszeralchirurgie im Alb-Donau Klinikum Ehingen und bietet alle gängigen Adipositasoperationen in Ehingen an. Beide arbeiten im Alltag eng zusammen und stehen deshalb als Expertenteam bereit.
 
Zu erreichen sind Sektionsleiter Bernd Nasifoglu und Ernährungsmedizinerin Dr. Ruth Krauss am Dienstag, 12. März, von 18 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 07391/586-58333. Die Durchwahl ist nur für die Telefonaktion freigeschaltet und steht außerhalb des genannten Zeitraums nicht zur Verfügung. Bei hoher Nachfrage muss mit Wartezeiten gerechnet werden. In diesem Fall können Leser der SZ auf den Anrufbeantworter sprechen oder es zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen.