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Spätlese

Ausstellung im Gesundheitszentrum Blaubeuren eröffnet

Lothar Graf begrüßte die Besucher und ging dabei auch auf den Titel der Ausstellung ein. Spätlese stehe zum einen für die Jahreszeit des Herbstes mit der Wein- und Obstlese. Zum anderen sei Spätlese aber auch ein Hinweis auf das Alter der Künstler, die sich selbst im Herbst ihres Lebens sehen und erst vergleichsweise spät entschieden haben, ihre Werke der Öffentlichkeit vorzustellen.
Prof. Jens Drescher vom Atelier Kunst und Kommunikation in Ulm wies in seiner Laudatio darauf hin, dass er seit 18 Jahren mit den drei Künstlern zusammenarbeite. Er beschrieb, wie er am Mittwochabend nach dem Treffen durch sein Atelier schreitet und an den Tischen der Künstler stehen bleibt. Die Bilder von Lothar Graf würden ihm oft zurufen „Fass mich bloß noch nicht an“, denn Graf sei ein Künstler des Zögerns und in seinem Schaffen sehr überlegt. Beim Tisch von Erika Allgaier-Schneider müsse er sich in Acht nehmen. Denn seine Lieblingsbilder sehen plötzlich ganz anders aus, weil die Künstlerin ihre Bilder häufig nochmal umgestaltet oder übermalt, bis sie ganz zufrieden ist. Bei Weronika Guion-Kroker staune er auch heute noch hin und wieder über die expressive Malweise, die sich auch in Farbkleksen und Glitzerresten auf dem Tisch ausdrücke.

Die meist abstrakten Werke haben eine starke Wirkung auf die Zuschauer, passen sich jedoch harmonisch in das Gebäude ein.
Die Resonanz auf die Veranstaltung war Lob und Anerkennung für Künstler und Veranstalter zugleich. „Spätlese“ lockte an diesem Nachmittag knapp 100 Besucher ins Blaubeurer Gesundheitszentrum, wo sie bei einem Gläschen Sekt und den dezenten Klängen von Klavier und Geige – gespielt von Nadine Müller und Lena Länge – in einer ganz besonderen Atmosphäre genießen konnten. Die Reaktion der Besucher auf die Ausstellung war ausgesprochen positiv.

Die Werke von Lothar Graf, Erika Allgaier-Schneider und Weronika Guion-Kroker sind noch bis zum 16. Dezember im Gesundheitszentrum Blaubeuren zu bewundern.