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Rheuma – Wie werde ich mein eigener Manager?

Bericht vom Gesundheitsforum Blaubeuren am 19. Juli 2017

Was ist Rheuma überhaupt? Nach der griechischen Übersetzung „der fließende Schmerz“ fließt der rheumatische Schmerz von einem Gelenk zum anderen. Er ist Überbegriff für ca. 200 verschiedene Krankheiten, die in vier Hauptgruppen unterteilt werden. Dazu gehören Degeneratives Rheuma, entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Weichteil-Rheuma und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden.
 
Degeneratives Rheuma beschreibt nicht-entzündliche Veränderungen der Gelenke durch Verschleiß von Knorpelgewebe (Arthrose, Bandscheibenprobleme etc.). Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind Entzündungen und die fortschreitende Zerstörung der Gelenke (Rheumatoide Arthritis). Weichteil-Rheuma kann als Fibromyalgie-Syndrom oder Muskel-Rheuma zum Ausdruck kommen und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden treten z.B. in Form von Gicht oder Osteoporose auf.
 
Die Behandlung durch Ärzte und andere Spezialisten reicht von der Medikamenten-Einnahme über Physiotherapie, Psychologie, Sozial­beratung bis hin zu operativen Verfahren. Doch ebenso wichtig wie diese äußeren Hilfen durch Fachleute ist die eigene Behandlung von innen oder anders gesagt: Was kann ich selber tun, damit es mir mit meiner Krankheit besser geht? Wie werde ich mein eigener Manager?
 
Die Selbstmanagement-Expertin Hanelt rät zu gesunder Ernährung mit wenig Schweinefleisch, zu einem rauchfreien Leben (Raucher haben ein höheres Erkrankungsrisiko und brauchen bei Erkrankung erwiesener­maßen mehr Medikamente als Nichtraucher), zu regelmäßiger Bewegung sowie einer positiven Lebenseinstellung.
 
Und genau hier beginnt Selbstmanagement: Trotz aller täglichen Probleme wie Schmerzen und Müdigkeit, trotz vieler alltäglichen Sorgen, Ängste und Depression gilt es, pro-aktiv zu werden und rauszugehen aus der Opferrolle. Hierfür sei es wichtig, sich erreichbare Ziele zu setzen, so Hanelt. Sie erläuterte Selbstmanagement am Beispiel „regelmäßige Bewegung“: Als erreichbares Ziel könne das so formuliert werden: „Ich bewege mich täglich eine halbe Stunde“. Das Ziel sollte aufgeschrieben, visualisiert und täglich auf seine Erreichbarkeit hin kontrolliert werden. Bei der Durchführung sei es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, sich Pausen zu gönnen und die Bewegung nach Möglichkeit in den eigenen Tagesablauf einzubauen.
 
Hanelt beantwortete viele Fragen und gab ihren interessierten Zuhörern folgenden Impuls mit auf den Weg: „Schließen Sie einen Vertrag mit sich selbst. Die Verantwortung für Ihr Leben liegt ausschließlich bei Ihnen und alle auftretenden Probleme müssen und können nur Sie selbst lösen.“