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Vortrag im Alten Rathaus gut besucht

Dr. med. Rainer Minholz spricht beim Gesundheitsforum vor knapp 100 Besuchern über Arthrose der Hand- und Fingergelenke

Knapp 100 Besucher waren am Mittwochabend zum Gesundheitsforum ins alte Laichinger Rathaus gekommen. Das Gesundheitsforum ist eine Kooperations­veranstaltung der Volkshochschule Laichingen-Blaubeuren-Schelklingen e.V., des OKV Laichingen und der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis.
Dr. Minholz sprach darüber, was medizinisch machbar ist, wie man die Funktionsfähigkeit der Gelenke möglichst lange erhält und wie man die Schmerzen erträglicher macht. Der erfahrene Facharzt legte seinen Schwerpunkt auf drei wesentliche Gelenke der Hand: das Daumensattelgelenk, die Fingermittel- und die Fingerendgelenke.
Es kann jeden treffen. Arthrose in den Hand- und Fingergelenken mit Schwellungen, Deformierungen, Druckempfindlichkeit, Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Die Häufigkeit nimmt im Alter zu – besonders bei Frauen nach der Menopause. Typisch für ein arthrotisch verändertes Sattelgelenk, auch als Rhizarthrose bekannt, sind die Schwellung und der Entzündungsschmerz am Daumenballen. Auf lange Sicht kommt eine Funktionseinschränkung bei nahezu allen Griffarten mit dem Daumen wie z.B. dem Präzisionsgriff hinzu. Jetzt merkt man, wie unerlässlich eine gute Funktion des Daumens, unseres Greifers, im Alltag ist. Wenn im Gelenk Reibung entsteht, es aus der Achse wandert, dann kommt das sensible System „Hand“ aus der Balance und falsche Druckwirkungen beeinflussen auch nachfolgende Knochen und Gelenke.
Es gibt verschiedene Therapieansätze. Gegen Entzündung und Schmerz können gezielt dosiertes Cortison, Schmerzmedikamente,  Röntgenstrahlung und die Ruhigstellung durch Bandagen eingesetzt werden. Diese konservativen Therapien helfen, die Arthrose zu verzögern und die Schmerzen zu lindern. Die Fehlstellung der Gelenke korrigieren kann sie nicht.
Wann operieren? „Es liegt immer beim Patienten, wann und ob der Leidensdruck eine unerträgliche Grenze erreicht“, so Dr. Minholz.
Für eine Operation bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, von denen die Sehnenaufhängung nach Epping eine häufige ist. Die defekten Gelenkteile werden entfernt und der Mechanismus aus körpereigenem Material durch eine Sehnen-Sicherungsschlaufe wiederhergestellt. Vier Wochen muss man dem Daumen dann Ruhe gönnen, bevor man mit gezielter Krankengymnastik beginnen kann. Die Erfolgsquote für eine deutliche Verbesserung liegt weit über 90%. Alternativen wie Prothesen, oder Versteifungsoperationen stellen weiterhin die Ausnahme dar.
Probleme durch Arthrose in den Fingermittel- und Fingerendgelenken sind im Grunde sehr ähnlich: Schmerzen, Schwellungen und Deformierungen – letzteres sehr häufig an den Endgelenken. Auch hier gilt – jeder Eingriff in eine perfekt aufeinander abgestimmte Gelenkkette hat Auswirkungen auf nachfolgende Strukturen. Das operative Spektrum reicht von Kleinstprothesen über Kunststoffplatzhalter bis zur kompletten Versteifung mit einer Mini-Platte – diffizile Eingriffe, die immer in die Hand eines erfahrenen Experten gehören.
Am Ende ist vor allem entscheidend: weniger Schmerzen, sichere Handgriffe und das Vertrauen in die eigene Hand.