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Gesundheitsforum Ehingen am 9. Januar 2013

Hormone und Heilpflanzen So kommen Sie gut durch die Wechseljahre

Wechseljahre, das so genannte Klimakterium, sind bei der Frau um die 50 der natürliche Übergang einer Lebensphase in die nächste. Das Schöne: Sie kann sich Zeit damit lassen, denn der Wechsel dauert etwa 10 bis 15 Jahre.

Der unmittelbare Zusammenhang mit dem genetisch vorgegebenen Alterungsprozess „forever young“ sein will, nicht unbedingt gerne hört.

Was konkret verändert sich im Klimakterium? Stimme, Haut, Konzentrationsfähigkeit, Gehör… Die Hormone sind es, die dabei eine entscheidende Rolle spielen. Wenn die Funktion der Eierstöcke nachläßt, gelangen weniger Östrogene und Gestagene in unseren Körper. Durch dieses verschobene Gleichgewicht kommt es schließlich zu letzten gesteuerten Regelblutung – der so genannten Menopause und mit ihr in machen Fällen zu verschiedenen typischen Reaktionen, dem klimakterischen Syndrom.

Manche Frauen spüren die Veränderung leicht oder auch gar nicht, während andere Rat und Behandlung eines Frauenarztes brauchen. Denn wenn Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Herzrasen, aber auch Nervosität und Niedergeschlagenheit die Lebensqualität nachhaltig stören, ist ärztliche Hilfe wichtig. Das Östrogendefizit des weiblichen Körpers im Klimakterium über mehrere Jahre kann zusätzliche Symptome hervorrufen. So hat man bei vielen Frauen auch Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Arthrose und Osteoporose beobachtet.

Stellen sich die Fragen: Wie kann „Frau“ sicher sein, im Klimakterium zu sein? Und kann sie nicht einfach Hormone einnehmen und alles ist wieder ok?

Liegen mehrere typische Symptome gleichzeitig vor und zeigt eine Blutuntersuchung die auffällige Verschiebung des Hormongleichgewichtes, hat das Klimakterium begonnen.

Hormontherapie? Ja, aber mit Maß und Ziel. Sie ist bei behandlungsbedürftigen Beschwerden seit vielen Jahren das Mittel der Wahl. „Doch an erster Stelle“, so empfiehlt Dr. Göretzlehner, „steht in jedem Fall das Gespräch mit einem Arzt Ihres Vertrauens“ In welcher Phase des Klimakteriums treten die Beschwerden auf? Wie stark sind sie? Wie sehr beeinträchtigen sie den Alltag? Welche Risiken kann ich selbst beeinflussen und bin ich überhaupt bereit dazu? Das alles sind Fragen, die im Dialog zwischen Arzt und Patientin erörtert werden sollen und letztendlich zu einer Entscheidung führen: Therapie ja oder nein?
Wenn ja, wird der Arzt die verträglichste, niedrigste und effektivste Dosis verordnen – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Nutzen und Risiken der Hormongabe sind in jedem Fall und für jede Frau individuell abzuwägen und regelmäßig zu überprüfen.

Bewährt haben sich Präparate einerseits zur Linderung bestehender Beschwerden, andererseits zur Vorbeugung von Osteoporose oder der Senkung des Herzinfarktrisikos. Wer sein Gewicht reduziert, ausreichend Sport reibt, nicht oder maßvoll raucht und Alkohol konsumiert sowie sich ausgewogen ernährt, unterstützt – das muss man eigentlich nicht extra erwähnen – im Grunde jede therapeutische Maßnahme.

Neben der Hormontherapie sind auch pflanzliche Wirkstoffe und Therapien im Gespräch. Phytoöstrogene, die in verschiedenen Nahrungsmitteln vorkommen, aber auch homöopathische Präparate, Akupunktur, Balneo-Hydro-Therapie oder Antidepressiva können in einzelnen Fällen absolut ausreichend sein. Darüber hinaus eigenen sie sich auch zur Ergänzung der ärztlich verordneten Hormontherapie – dies mit Rücksicht auf mögliche Wechselwirkungen immer in Absprache mit dem Mediziner.

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