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Gesundheitsforum Blaubeuren am 20. Februar 2013

Akne - muss man wirklich damit leben? Neues aus der Dermatologie

Verantwortlich für Akne ist neben einer sehr fettigen Haut vor allem eine hormonelle Veränderung, die hauptsächlich zu Beginn der Pubertät (verstärkt bei Jungs), während der Schwangerschaft oder in seltenen Fällen auch in den Wechseljahren auftreten kann. Häufig betroffene Körperstellen sind Gesicht, Brust/Dekolleté, Oberarme und/oder Rücken. Je nach Akneform treten dort Mitesser, Pusteln und Papeln in unterschiedlicher Konzentration auf.

Eine gesunde Haut produziert täglich ausreichend Talg und hält so die Haut geschmeidig. Tritt aber ein hormonelles Ungleichgewicht – verursacht durch die Überproduktion von männlichen Hormonen – ein, wird fortan mehr Talg gebildet. Dies führt zu einer verstärkten Verhornung der Hautzellen und die Talgdrüsenausgänge werden verstopft; Ursache für Mitesser (Akne comedonica) meist um Stirn, Nase und Kinn.

Eine vermehrte Bakterienbildung führt zu steigendem Druck innerhalb der Talgdrüsenausgänge. Die Folge: partielle, sichtbare Entzündungen. Liegen die Entzündungsherde tiefer unter der Haut, bilden sich so genannte Pusteln. Ihr Merkmal: rot-geschwollene Hautfärbungen. Je näher die Entzündungen an die Hautoberfläche dringen, desto mehr wird ein Eiterkopf (Pustel) sichtbar. Dieses Stadium nennt sich „Akne papulopustulosa“ und ist die häufigste Akne-Erkrankung. Gesicht, Hals und Rücken sind in der Regel stark betroffen; eine spätere Narbenbildung ist möglich, eine medizinische Therapie ratsam.

Die stärkste Erscheinungsform ist die „Akne conglobata“. Zusätzlich bilden sich tiefe Fisteln und Knoten. Die Erkrankung weitet sich großflächig auf den bekannten Körperpartien aus, ist oftmals mit starken, eitrig-öligen Talgaussonderungen verbunden. Eine spätere Narbenbildung ist leider nicht ausgeschlossen. Eine medizinische Therapie ist daher dringend ratsam.  

Pickel, Papeln und/oder Pusteln im Gesicht werden kosmetisch als sehr störend empfunden und setzen das persönliche Selbstwert-gefühl herab. Vor allem bei den sehr starken Erscheinungsformen wird es zu einer großen Belastung für Körper und Seele. Auch wenn es noch kein Mittel gibt, das von heute auf morgen die Akne weg therapieren kann, ist der Gang zum Hautarzt unterstützend. In der Regel setzt die medizinische Therapie auf äußerliche und innere Behandlungsmethoden mit dem Ziel, die Talgproduktion sowie die Verhornungsstörungen zu lindern um somit den Mitessern, Papeln und Pusteln „Paroli“ zu bieten. Wichtig ist eine dem Krankheitsbild entsprechende Therapieform, die nicht zu spät auf eine systemische Therapie wechselt. Diese besteht aus Tabletten mit Antibiotika oder Vitamin A-Derivaten.

Doch Vorsicht: selbst „Hand anlegen“ an Mitesser & Co. vermeiden! Grundsätzlich rät PD Dr. med. Krähn-Senftleben allen Akne-Patienten, für betroffene Hautregionen ph-neutrale und möglichst parfümfreie Seifen oder Waschlotionen zu verwenden. In keinem Fall darf die gereizte Haut.