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Gesundheitsforum Langenau am 27. Februar 2013

Die Schilddrüse ... hat jede Menge Einfluss!

In der Form vergleichbar mit einem Schmetterling liegt sie in der Mitte unseres Halsraumes, wiegt gesund ca. 20 Gramm und ist umgeben von vier kleinen Nebenschilddrüsen. An ihrer Rückseite verlaufen unsere Stimmbandnerven, die Speise- und Luftröhre und die Halsschlagadern, die die Blutversorgung der Schilddrüse gewährleisten.

Die wichtigste Aufgabe der Schilddrüse ist die Produktion der Hormone Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4) und Trijodthyronin (T3). Zu deren Herstellung ist eine ausreichende Zufuhr von Jod über die Nahrung notwendig, da der Körper selbst kein Jod produzieren kann. Wenn die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigt ist, schlägt sich das auf den gesamten Organismus nieder. In diesen Fällen ist eine entsprechende Therapie zu empfehlen.

Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, kann das zum einen an äußerlich sichtbaren Gewebeveränderungen liegen, zum anderen an einer Über- oder Unterfunktion.

Bei einer krankhaften Vergrößerung der Schilddrüse, der sogenannten Struma (Kropf) dehnt sich die Schilddrüse aus. Diese Ausdehnung kann nach außen erfolgen, so ist eine Verdickung sichtbar. Vergrößert sich die Schilddrüse nach innen, kann dies in fortgeschrittenem Stadium zu Atem-, oder Schluckbeschwerden führen, da Luft-, oder Speiseröhre eingeengt werden. Eine Vergrößerung kann man selbst oder der Arzt ertasten, während man die Funktionsstörungen am besten durch eine Blutuntersuchung, eine Ultraschallaufnahme und ein Szintigramm (radiologische Untersuchung) feststellt.

Von einem heißen Knoten spricht man, wenn Teile der Schilddrüse unkontrolliert viele Hormone produzieren, ist diese Tätigkeit zu schwach oder gar eingestellt, nennt man das einen kalten Knoten. Heiße Knoten sind meist gutartig und für die Schilddrüsenüberfunktion verantwortlich. Hinter einem kalten Knoten kann sich eine harmlose Gewebeveränderung, in seltenen Fällen aber auch ein Tumor verbergen. Eine Feinnadelpunktion, bei der Zellen aus der Schilddrüse entnommen werden, kann Klarheit verschaffen.

Während sich leichte Vergrößerungen medikamentös behandeln lassen, muss bei Verdacht auf Bösartigkeit oder gutartigen Knoten, die aufgrund ihrer Größe oder Lage Beschwerden hervorrufen, operiert werden. Bei guter Vorbereitung, Überwachung und mit Einsatz modernster Technik, wie z.B. dem Neuromonitoring zur Lokalisierung und somit zum Schutz der hochsensiblen Stimmbandnerven im Rahmen einer Operation, können Störungen der Schilddrüse – häufig minimal-invasiv – gut therapiert werden. Die operativ entfernten Knoten erweisen sich in der anschließenden feingeweblichen Untersuchung meist als gutartig. Lediglich in ca. 3 % der Fälle werden bösartige Tumore festgestellt.

Als Fazit legte Dr. Prantner den interessierten Zuschauern eine regelmäßige Vorsorge ans Herz und betonte noch einmal, dass weder eine Über- noch eine Unterfunktion gut für den eigenen Körper und die Psyche sei. Im Anschluss an den sehr gut besuchten Vortrag nutzten viele Besucher die Gelegenheit, den Arzt im persönlichen Gespräch zu befragen.