News

Gesundheitsforum Langenau am 27. März 2013

Prävention - wichtig für die Frau!

So hat die gynäkologische Prävention  u. a. die Aufgabe, durch die sogenannte Krebsvorsorgeuntersuchung bösartige Erkrankungen (z. B. Brust- oder Gebärmutterhalskrebs) der Frau frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig eine effektive Therapie einleiten zu können.

Mit jährlich rund 72.000 Neuerkrankungen in Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Rund 17.000 Frauen sterben jedes Jahr daran.  Zunehmend sind auch jüngere Frauen betroffen. Die Ursachen der Entstehung von Brustkrebs sind noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß allerdings, dass es diverse Faktoren gibt, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Zu den Risikofaktoren gehören z. B. Übergewicht, Bewegungsmangel, erbliche Belastung, Kinderlosigkeit, Rauchen und Alkohol. Bei einer frühzeitigen Erkennung ist Brustkrebs mit großer Wahrscheinlichkeit heilbar. Dies zeigt wie wichtig Früherkennung und Prävention ist. Die Brustkrebs-Früherkennung der gesetzlichen Krankenkassen ermöglicht es Frauen ab 30 Jahren, ihre Brust einmal im Jahr von einem Arzt ihrer Wahl abtasten zu lassen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben zusätzlich alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammographie Screening (Röntgenaufnahme der Brust).

Die weltweit zweithäufigste Krebsart bei Frauen ist der Gebärmutterhalskrebs. Aufgrund von Früherkennungsmaßnahmen und Prävention ist in Deutschland ein Rückgang der Neuerkrankungen und Sterberate zu beobachten. Der Gebärmutterhalskrebs entsteht durch eine oft Jahrzehnte zurückliegenden Infektionen mit den sexuell übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV). Es gibt ca. 100 unterschiedliche Typen des Virus, rund 20 davon können zu Gebärmutterhalskrebs führen. Statistisch gesehen können bei neun von zehn Frauen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, körpereigene Antikörper den Erreger abtöten. Bei der zehnten Frau kann die Infektion zu Gebärmutterhalskrebs führen. Doch Früherkennung und Prävention sind möglich: Ab dem 20. Lebensjahr steht jeder gesetzlich versicherten Frau eine jährliche Krebs-Früherkennungsuntersuchung zu. Neben der Tastuntersuchung entnimmt der Arzt bei der Abstrichuntersuchung (PAP-Test) Zellen des Gebärmutterhalses - eine Erkrankung kann hiermit ausgeschlossen oder aber diagnostiziert werden. Vorbeugend kann gegen eine Infektion mit Papilloma-Viren auch geimpft werden. Zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr und teilweise auch darüber hinaus (bis 26 Jahre) wird diese Impfung von den Krankenkassen übernommen. Dadurch können sich insbesondere junge Frauen noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr vor der Ansteckung schützen. Die Impfstoffe richten sich gegen die krebsverursachenden HPV-Typen 16 und 18, die für ca. 70 % der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich sind.

Weiter gingen die Referenten auf diverse Themen ein, die einer Frau im Laufe ihres Lebens aufgrund von körperlichen Veränderungen begegnen können. So z. B. auch die Osteoporose (Abnahme der Knochendichte): diese tritt häufig bei Frauen während und nach der Menopause auf. In dieser Zeit kommt es zu einem plötzlichen Abfall des Östrogenspiegels, der den Knochenabbau beschleunigt. Aber auch in der Schwangerschaft steigt das Osteoporoserisiko. Calcium ist der wichtigste Baustein der Knochen und wird für den Skelettaufbau des ungeborenen Kindes benötigt. Ist nicht genügend Calcium vorhanden, wird es aus den Knochen der Mutter entzogen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrages war der Bereich „Prävention in der Geburtshilfe“. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann diverse Ursachen haben – wer plant, ein Baby zu bekommen, sollte deshalb seinen Alltag kritisch überprüfen. Fruchtbarkeitsstörungen können z. B. durch Unter- oder Übergewicht, Genussgifte wie Zigaretten und Alkohol, Medikamente, Stress, Hormonelle Störungen (z. B. Störungen der Schilddrüse oder Diabetes mellitus) verursacht werden. Außerdem spielt das Alter der Eltern eine große Rolle. Die Zahl aber auch Qualität der Eizellen nimmt mit steigendem Alter ab. Auch das Risiko einer Fehlgeburt nimmt zu. Bei Männern bleibt zwar die Zeugungsfähigkeit bis ins hohe Alter, allerdings verringert sich ebenfalls die Samenqualität. Es kann auch medizinische Ursachen für eine Unfruchtbarkeit geben. Häufig sind veränderte Eileiter Verursacher: Sind sie verklebt, kann das reife Ei nicht in die Gebärmutter gelangen und die Spermien können das Ei nicht erreichen. Die Situation ist allerdings auch in diesen Fällen nicht aussichtslos. Der Gang zum Facharzt garantiert Hilfe: er kann mögliche Ursachen abklären und zu einer sinnvollen Behandlung raten.

Zusammenfassend bleibt zusagen, dass es viele Möglichkeiten gibt, an Präventions- bzw. Früherkennungsprogrammen teilzunehmen oder auch eigenverantwortlich seine Gesundheit zu verbessern. So können Krankheiten vorgebeugt werden oder sie werden frühzeitig erkannt, so dass eine effektive Therapie rechtzeitig eingeleitet werden kann.