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Dr. Trautwein als Chefarzt und Ärztlicher Direktor in den Ruhestand verabschiedet


Dr. Trautwein (links)

Dr. Trautwein wird am 29. Mai 62 Jahre alt und wird zum Monatsende seine Tätigkeit im Kreiskrankenhaus Ehingen beenden. Geschäftsführer Wolfgang Neumeister würdigte Trautweins Verdienste und stellte insbesondere seine Loyalität auch in schwierigen Situationen in den Vordergrund seiner Rede. Neumeister erinnerte an die schwierige Anfangszeit des scheidenden Chefarztes. Durch eine nicht im Kreiskrankenhaus Beschäftigte war es in den Jahren 1992 und 1993 zu so viel Sand im Getriebe gekommen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachabteilung Chirurgie in Scharen das Haus verließen. Weil durch die begleitende negative Berichterstattung auch die Patienten der Klinik zunehmend fernblieben, habe die Situation wie folgt ausgesehen: „Personal weg, Akzeptanz weg, Vertrauen der niedergelassenen Ärzte weg, Frieden im Haus weg, Geld weg!“ In dieser Situation habe sich Dr. Trautwein bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen und mit viel Engagement und seiner ausgleichenden Art die ersten vier Problemfelder angegangen. An den fehlenden Einnahmen konnte er trotz steigender Fallzahlen nur noch bedingt etwas ändern, denn unglücklicherweise bildete der Tiefpunkt der Chirurgie den Basisberechnungspunkt für die vom damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer eingeführte Budgetierung.

Eine der Entwicklungen in seiner Zeit als Chefarzt sei die Diversifikation auch in der Medizin gewesen. Dr. Trautwein habe früh erkannt, dass einer allein nicht mehr das ganze Spektrum leisten kann; hinzu kam die zunehmend enger werdende Verzahnung zwischen dem ambulanten und stationären Bereich, so dass die Belegabteilung Chirurgie parallel zur Hauptabteilung etabliert und eine Sektion Gelenkersatz eingerichtet wurde. Die neue Mannschaft um Prof. Dr. med. Michael Kramer könne den eingeschlagenen Weg der Diversifikation und Spezialisierung in intensivierter Form fortsetzen, so Neumeister.

Dr. med. Ulf Göretzlehner, Chefarzt der Frauenklinik, sprach als Vertreter der Ärzteschaft und dankte Dr. Trautwein im Namen der Ärzte im Krankenhaus, im Gesundheitszentrum und im Gesundheitsnetz Süd für die jahrelange kollegiale Zusammenarbeit.

Für den Pflegedienst überreichte stellvertretend Pflegedirektor Martin Steinbreier ein Geschenk – verbunden mit einer kurzen Ansprache an den scheidenden Chefarzt.

Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte Gisela’s Dixieband Connection. Der aus Köln stammende Zauberkünstler David Lavé versetzte die Gäste mit seiner Fingerfertigkeit ein ums andere Mal ins Stauen und sorgte durch die Mischung aus Zauberei und Comedy für eine heitere Stimmung.

Bevor der Abend im Hopfenhaus Restaurant mit einem gemütlichen Essen und viel Zeit für Gespräche ausklingen konnte, nutzte Dr. Trautwein die Zeit für ein Grußwort an seine Gäste. Er blickte zurück auf seine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse aus zwei bewegten Jahrzehnten und markierte wesentliche Stationen der Gesundheitspolitik in diesen Jahren. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihm die Silvesternacht 1999/2000 – denn niemand habe so genau gewusst, was in dieser Nacht passieren würde. Daher habe man das doppelte Personal über alle Dienste bereitgehalten und zusätzliche Notstromaggregate aufgestellt, um für den Notfall gewappnet zu sein. Passiert sei jedoch nichts, im Gegenteil – „das war der ruhigste Dienst, den ich in diesen 21 Jahren erlebt habe“ so Trautwein. Seine Arbeit mit den Patienten habe ihm immer am Herzen gelegen. Ihnen dankte er für sein Vertrauen ebenso wie den Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen und seinen niedergelassenen Kollegen für die gute Zusammenarbeit. Wichtig war ihm auch der Dank an die Geschäftsführung, den Aufsichtsrat und den Kreistag. Nachdem seine Ehefrau ihm in den letzten 20 Jahren den Rücken freigehalte habe, sei es nun an der Zeit, auch ihr die ein oder andere Aufgabe abzunehmen.