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Akuter Herzinfarkt - ein lebensbedrohlicher Notfall!

Gesundheitsforum Laichingen am 05. Juni 2013

Dass das Thema des Herzinfarkts für Männer wie Frauen gleichermaßen von Interesse ist, zeigte sich auch bei der gemeinsamen Veranstaltung der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis, der VHS und des OKV Laichingen im Rahmen des Gesundheitsforums in Laichingen am 5. Juni. Es referierte Dr. Annett Schiefer, Chefärztin der Inneren Medizin im Kreiskrankenhaus Ehingen, zu Ursachen und Symptomen eines Infarkts, zu Behandlungsansätzen und vorbeugenden Maßnahmen. Die interessierten Gäste füllten den gesamten Sitzungssaal des Rathauses und stellten zahlreiche Fragen bis weit über die Veranstaltungszeit hinaus.

„270.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzinfarkt, bis zu 50 Prozent der Betroffenen versterben im Verlauf an den Folgen der Herzattacke“, so Dr. Schiefer. Wichtig sei in diesem Zusammenhang keine Panikmache. Jedoch müsse die Bevölkerung für die ernste, lebensbedrohliche Situation bei Beschwerden, die Hinweis auf einen möglichen Herzinfarkt geben, noch mehr sensibilisiert werden. Denn ein Drittel der Todesfälle geschieht, bevor der Patient das Krankenhaus erreicht. Die Ursachen sind oft Unkenntnis über Frühwarnzeichen eines Infarkts sowie die Scham, wg. akuter Beschwerden den Notarzt zu rufen. Doch es zählt jede Minute: Wenn infolge Durchblutungsstörungen die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff unterbrochen ist, stirbt Gewebe des Herzmuskels in kürzester Zeit ab und es können gefährliche Herzrhythmusstörugnen auftreten, schlimmstenfalls tritt der Tod ein.

Dr. Schiefer appellierte an die Gäste, bei Anzeichen wie Schmerzen in der Herzgegend, auch Ausstrahlung in Rücken, Hals oder Arme in Verbindung mit akuter Atemnot oder Kaltschweißigkeit dringend den Notarzt zu verständigen. Gerade weil ein akuter Herzinfarkt häufig in Ruhephasen (nachts oder am frühen Morgen) auftritt, sind Betroffene geneigt, bis zur Sprechstunde ihres Hausarztes zu warten. „Fatal“, warnt die erfahrene Kardiologin und Internistin, denn „jede Minute zählt, und Zeitverlust kann in diesem Fall das Leben kosten“.

Im hochmodernen Herzkatheterlabor des Kreiskrankenhauses Ehingen gibt es eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. Das heißt, rund um die Uhr kann im Falle eines akuten Verdachts auf Herzinfarkt eine schnelle Herzkatheteruntersuchung durch ausgewiesene Experten realisiert werden.

Bei dieser Untersuchung werden der Zustand der Gefäßdurchlässigkeit ermittelt und ggf. Engstellen mittels Ballon und Stent (Gefäßstütze) geweitet, um die Versorgung des Herzens mit Blut und Sauerstoff langfristig sicher zu stellen. Dieser minimal-invasive Eingriff ist nahezu schmerzfrei und gehört seit mittlerweile mehr als zwei Jahren zum diagnostisch-therapeutischen Leistungsangebot des Kreiskrankenhauses Ehingen. Gerade für die Patienten ist dies ein enormer Fortschritt. Sie können dank der räumlichen Nähe schneller und effizienter versorgt werden.

Überweist der Hausarzt bei Verdacht auf mögliche Herzerkrankungen an den Fachmann, können neben Ruhe-EKG (ggf. auch unter Belastung), speziellen Blutuntersuchungen und die Ultraschalluntersuchung des Herzens zur genauen Diagnose und Ableitung therapeutischer Maßnahmen herangezogen werden. Besteht der Verdacht einer koronaren Herzkrankheit durch Plaqueablagerungen (Arteriosklerose) bzw. die Gefahr eines drohenden Infarktes, ist in jedem Fall eine Herzkatheteruntersuchung erforderlich. Die Weitung der Gefäße oder in schwierigeren Fällen eine Bypassoperation werden durch begleitende medikamentöse Therapien (Senkung von Blutdruck und Cholesterinwerten, Diabetes-Einstellungen) unterstützt.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen mit dem Alter zunimmt: Generell kann ein Jeder möglichen Risikofaktoren vorbeugen. Mit ausreichend Bewegung, einer gesunden Lebensweise, der Vermeidung von Übergewicht, Bluthochdruck und zu viel Stress tun Sie sich, Ihrem Herzen und dem ganzen Körper viel Gutes – und gewinnen außerdem ein Mehr an Lebensqualität.