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Wohlfühlmesse im Seniorenzentrum Dietenheim

Schülerinnen und Schüler vom Kolleg der Schulbrüder aus Illertissen präsentieren das Ergebnis ihres Jahresprojekts

Ziel der P-Seminare des Kollegs der Schulbrüder Illertissen ist neben dem Informationsangebot zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten die Vermittlung von Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Projektmanagement, Teamarbeit, eigenständige Recherche und Umsetzung und vieles mehr. Die Schüler des P Seminars Chemie haben unter der Leitung ihrer Lehrerin Juwitha Ziegler ein Jahr lang in drei Gruppen gearbeitet. Im Laufe des Projekts mussten die Schüler erst lernen, wie man z.B. die Auszüge von Lavendel herstellt oder wie man aus Fetten eine Salbe produziert.

Teil des P-Seminars war dabei auch eine Reise nach Grasse in Frankreich. In der Welthauptstadt des Parfüms lernten sie u.a. wie ätherische Öle hergestellt werden. Während des Schuljahres erfuhren sie darüber hinaus auch, wie man Salben und Cremes konserviert. Das hat ihren Blick auf industriell hergestellte Kosmetik verändert und sie dadurch auch zu kritischeren Verbrauchern gemacht. Ihre eigene Kosmetik hält längst nicht so lange, dafür wissen sie aber auch ganz genau, was darin enthalten ist.

Die Senioren konnten im Mehrzweckraum des Seniorenzentrums nicht nur zahlreiche Cremes, Lippenpflegeprodukte und Seifen testen und beschnuppern, sondern erfuhren gleichzeitig viel über die Inhaltsstoffe und deren Vorteile. Mandel- und Rosenöl kamen da z.B. als Duft- und Pflegestoffe zum Einsatz. Die Konsistenz der Cremes wurde z.B. mit Lanolin uns Bienenwachs verändert, so dass beim Eincremen ein angenehmes Gefühl entsteht.

Für die Schülerinnen und Schüler war der Nachmittag eine neue Erfahrung, denn erstmals durften sie ihre Produkte vor fremdem Publikum anbieten. Mit viel Mut, Engagement und Wissen gingen sie auf die Senioren zu und animierten diese, die in den ansprechend gestalteten Tiegeln und Fläschchen enthaltenen Wellnessprodukte auch selbst auszuprobieren.

Die Senioren nutzten die Gelegenheit ausgiebig, um sich verwöhnen zu lassen. Sie schnupperten an den Tiegeln und Seifen, ließen sich die Hände oder das Gesicht eincremen und informierten sich über Wirkungsweise und die Herstellung. Und hier waren die Schülerinnen und Schüler voll in ihrem Element, denn sie hatten ja von der Idee bis zur fertigen Umsetzung inklusive der Präsentation in einem beschrifteten Tiegel und dem Marketing alles selbst gemacht. So erzählte ein Schüler beispielsweise, dass sie ihre Rezepturen immer wieder optimiert und kritisch hinterfragt haben. Ein Rezept sei z.B. deshalb nicht weiterverfolgt worden, weil der der Herstellung der Creme ein unverhältnismäßig hoher Reinigungsaufwand enstand.

Eine Seniorin hatte in ihrer Jugend selbst Ringelblumensalbe hergestellt und befand sich schnell in einem fachlichen Austausch mit der Schülergruppe. Als Expertin für diese Art der Naturkosmetik konnte sie den Schülerinnen und Schülern auch gleich bescheinigen, dass ihre Salbe sehr gut rieche und die richtige Konsistenz besitze. Dies sahen auch die meisten anderen Senioren so und waren voll des Lobes. Vereinzelt gab es aber auch kritischere Stimmen wie z.B. die Reaktion einer Dame, die mit der Nase über einem Cremetiegel sagte „also den Geruch mag ich ja gar ned“.

Für die Schülerinnen und Schüler war der Nachmittag eine spannende Erfahrung. „Denn hier bei den Senioren sind ganz andere Fähigkeiten gefragt, als wenn man seine Produkte am Tag der offenen Tür vor den Eltern präsentiert“ erklärte Juwitha Ziegler. Für die Bewohnerinnen und Bewohner hingegen war es ein außergewöhnliches Ereignis, sich so umfassend beraten und verwöhnen zu lassen. Die hergestellten Produkte schenkten die Schülerinnen und Schüler dem Senioren¬zentrum Dietenheim. „Darüber freue ich mich ganz besonders. Wir veranstalten ja immer wieder Wellnessnachmittage für unsere Senioren und da können wir diese wunderbaren Produkte sehr gut einsetzen. Nach der letzten Wellnessmesse vor zwei Jahren waren unsere Bewohner ganz begeistert von der Möglichkeit, die Cremes und Seifen weiter zu nutzen“ so Elisabeth Neuhäuser, Präsenzkräfteleitung im Seniorenzentrum.