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Gesundheitsforum Langenau am 27. November 2013

Osteoporose erkennen und behandeln - Brüche vermeiden

Osteoporose - man spricht mittlerweile von einer echten Volkskrankheit - wird nach wie vor häufig unterschätzt. „Bei der Osteoporose", so Dr. Briem, „handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung der Knochen mit Verringerung der Knochenmasse und Veränderung der Mikroarchitektur des Knochengewebes. Sind Knochenauf- und -abbau nicht mehr im Gleichgewicht, folgt daraus eine erhöhte Knochenbrüchigkeit, die für den betreffenden viel Leid und gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann."

Allein in Deutschland sind über 6 Millionen Menschen von Knochenschwund betroffen, davon  sind überwiegend Frauen, aber auch zunehmend mehr Männer betroffen. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Klassische Begleiterscheinungen sind Schmerzen, Brüche der Wirbelkörper sowie eine Verformung der Wirbelsäule und Verlust an Körpergröße, wobei nicht selten ein „Witwenbuckel“ als normale Alterserscheinung fehlinterpretiert wird. Der schleichende Knochenabbau löst zunächst keine Beschwerden aus, d.h. so lange keine größeren Frakturen vorhanden sind, kann der Prozess für den Patienten auch schmerzfrei sein. Oftmals wird die Erkrankung erst bemerkt, wenn Stürze sich wiederholen, Knochenbrüche, z.B. im Oberschenkelhalsbereich auftreten oder der Patient aufgrund akuter Schmerzen an der Wirbelsäule zum Arzt geht.

Zu den Risikofaktoren gehören das Rauchen, eine andauernde Immobilität, Untergewicht und die längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente.

Ein wichtiges Diagnoseinstrument ist die Knochendichtemessung. Durch eine Röntgenuntersuchung mit sehr niedriger Strahlendosis wird die Knochendichte an Lendenwirbelsäule und Oberschenkel ermittelt. Aus den so gewonnenen Werten lässt sich nach bestimmten Tabellen ermitteln, wie groß das Frakturrisiko in den nächsten 10 Jahren ist.

Wer sich sinnvoll ernährt, nicht raucht und einen gesunden Lebensstil pflegt und vor allem aktiv bleibt, der kann die Entwicklung einer Osteoporoseerkrankung günstig beeinflussen.

Sind Schmerzen oder Brüche bereits aufgetreten, und die Knochendichteminderung in einer DXA-Messung nachgewiesen, sollte die Osteoporose durch eine spezielle medikamentöse Therapie behandelt werden. Oft hilft auch eine Abklärung und Therapie sekundärer Ursachen, wie z.B. der hormonellen Situation des Betroffenen. Stärkung der Muskelkraft und der Koordination bleiben neben einer ausreichenden Ernährung und einer Vitamin D-Gabe unerlässliche Basistherapie der Osteoporose, insbesondere wenn  es infolge des Alters zu einer gesteigerten Sturzneigung gekommen ist, denn diese kann man ebenfalls dadurch minimieren.

„Jeder kann somit etwas für seine Knochengesundheit tun“ so Dr. Briem, „mit viel Bewegung, ausreichend Calcium und vor allem Vitamin D. Aber hier gilt nicht: viel hilft viel! Eine übermäßige Versorgung an z.B. Calcium kann auch schädlich sein.“

Wer also auf die Signale seines Körpers achtet und bereits frühzeitig Vorsorge trifft, kann so mit geringem Aufwand die Risiken einer Osteoporose und das Auftreten schwerer sturzbedingter Verletzungen beträchtlich reduzieren.

Im Anschluss an die Veranstaltung beantworteten Dr. Briem noch zahlreiche Fragen von interessierten oder betroffenen Zuhörerinnen und Zuhörern.