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Bericht vom Gesundheitsforum Langenau am 25. Februar 2015

Krebs - Womit haben Sie es zu tun und wie senken Sie Ihr Risiko?

Ängste und Unsicherheiten sind nicht verwunderlich – bei über 100 Krebstypen, die durch Zellentartungen in unserem Körper entstehen können. Was ihnen gemeinsam ist? Die Entwicklung von Tumorstammzellen, das unkontrollierte Wachstum, die Grenzüberschreitung über den eigenen Zellverband hinaus und die Streuung, sobald das Lymph- bzw. das Blutgefäßsystem involviert ist. Während die ersten beiden Stadien sich oft über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren und ohne wesentliche Symptome entwickeln können, ist die Erkrankung in Phase drei und vier schon schwerer therapierbar. Deshalb ist die Beobachtung des eigenen Körpers von umso größerer Bedeutung. 

Obwohl die Risiken für eine Krebserkrankung im Wesentlichen bekannt sind, können wir nur einen Teil davon wirklich beeinflussen, denn die genetisch bedingte, familiäre Vorbelastung, die zufälligen „Unfälle“ in unserem Körper, die zu einer Zellentartung führen, haben wir nicht in der Hand. Anders ist das bei dem dritten Risiko – den Umweltfaktoren. Schäden durch radioaktive Belastungen, übermäßige Sonnenstrahlung, giftige Chemikalien wie Asbest oder Anilin oder durch Mikroorganismen wie Viren, Bakterien und Pilzgifte können wir durch eigenes Zutun verhindern, mindestens aber begrenzen. 

Schwarzer Hautkrebs beispielsweise, der durch extreme Sonnenbestrahlung entsteht, muss nicht sein. Mit dem an individuelle Klimaverhältnisse angepassten Sonnenschutz und einer guten Beobachtung aller sich verändernder Male am eigenen Körper lässt er sich vermeiden, oder aber frühzeitig erkennen.

Besonders achtsam sollte man auch sein, wenn man an chronisch entzündlichen Erkrankungen leidet, oder aber bestimmte Medikamente wie Zytostatika oder Hormone einnimmt. Auch sie erhöhen das Risiko, an Krebs zu erkranken. 

In einer breit angelegten Studie wurde bestätigt, dass eine gesunde Ernährung großen Einfluss auf die Krebserkrankung hat. Vollkornprodukte, moderater Fleischgenuss, frisches Gemüse und Obst wirken sich in jedem Fall positiv aus und sind dazu geneigt, das Risiko zu senken. Übergewicht hingegen ist ein deutlicher Risikofaktor. 

„Nehmen Sie es als Tendenz – zu viel ist krebserregend“, so Dr. Steffen Briem. In einer Gesellschaft, in der es ein Überangebot an Nahrungsmitteln gibt, die gegessen werden und zu verstoffwechseln sind, kommt es zu mehr „Unfällen“ in unserem Körper. Das sei eine bedauerliche Entwicklung und angesichts steigender Zahlen an Krebserkrankungen, eines von zahlreichen Erklärungsmodellen.

Vorsorge ist das Zauberwort. Noch immer zu wenig in den Köpfen der Bürger verankert, gibt es dennoch Erfolgsstorys, die zweifelsohne auf eine Sensibilisierung für Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen zurückzuführen sind. Dazu zählt der Darm- und Brustkrebs bei Frauen.

Bleibt die Frage, was Mann und Frau tun können, um einer Krebserkrankung vorzubeugen? Das richtige Maß finden – ist eine Antwort, die für viele Bereiche gegeben werden kann. Wer es mit der Sonne, mit dem Alkohol, mit dem weniger gesunden Essen nicht übertreibt, der hat schon ein großes Plus auf seinem Gesundheitskonto.

Außerdem nicht rauchen und die Vorsorgeangebote – insbesondere bei genetischer Vorbelastung – ernstnehmen. Dann sind sie auf einem guten Weg.

Herr Dr. Briem nahm sich nach seinem Vortrag gerne noch die Zeit, die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zu beantworten.