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Gesundheitsforum Langenau am 22. April 2015

Der Mensch von innen - Diagnose und Therapie durchs Schlüsselloch

Das Wort Endoskop leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet im Grunde nichts anderes als „innen beobachten“. Moderne Geräte sind heute biegbar, nach allen Seiten beweglich und verfügen neben zwei Lichtquellen über eine Kamera und einen zusätzlichen Kanal, durch den sich filigrane Instrumente einführen lassen. So wird auf schonende und minimal-invasive Art das Körperinnere gespiegelt und sichtbar gemacht.

Eine gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete. Im Vorfeld einer „Spiegelung“ steht immer das ausführliche Gespräch mit dem Arzt, der über Vorgehensweise, Ziele der Untersuchung und Risiken informiert. Bei der Magenspiegelung reicht es aus, wenn der Patient vorher mindestens 6 Stunden nüchtern geblieben ist, bei der Darmspiegelung muss man mit den Vorbereitungen ein paar Tage früher beginnen, da der Darm „gespült“ sein muss, um seine Beschaffenheit gut erkennen zu können. Das heißt: viel trinken, gezielte Entleerung und schonende Kost.

Zur Untersuchung erhält man in der Regel eine leichte Medikation, damit man schläft, sich der Körper gut entspannen kann und die Darmtätigkeit für diesen Zeitraum gebremst ist. „Man merkt gar nichts“, so Dr. Roder, “Die Patienten sind oft ganz erstaunt, dass die Spiegelung bereits vorbei ist, ohne dass sie etwas davon mitbekommen haben.“

Dank der hochprofessionellen und doch schonenden Methode ist es möglich, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bereits in einem frühen Stadium zu erkennen und entsprechende Medikation oder Therapie einzuleiten. So lassen sich Entzündungen der Speiseröhre und der Magenschleimhäute oder aber Magengeschwüre ebenso schnell diagnostizieren wie ein Befall mit dem Erreger Heliobacter Pylori. Werden im Rahmen einer Darmspiegelung Divertikel und andere entzündete Darmareale beobachtet, Polypen erkannt oder gar Tumore festgestellt, können sofort Gewebeproben entnommen und untersucht werden, so dass eine schnelle und individuelle Therapie ohne zeitliche Verzögerung eingeleitet werden kann.

Es gilt hier – wie in vielen anderen Bereichen auch: Je früher eine Schädigung erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Die Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung; sie sollten daher unbedingt und regelmäßig wahrgenommen werden.

Am Ende der „Reise durch unser Innenleben“ beantwortete Dr. Roder gerne die interessierten Fragen aus den Reihen der Zuhörer.