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Bericht vom Gesundheitsforum Ehingen am 13. Mai 2015

Knorpel geschädigt - Arthrose im Anmarsch - Hilfe in Sicht

Weltweit leiden Menschen unter Knorpeldefekten unterschiedlichster Ursache. Ob durch ein plötzliches Ereignis hervorgerufen, durch Überbeanspruchung oder aber durch die Veränderung des Gelenks infolge von Verschleiß – eines haben sie gemeinsam: Bewegungseinschränkung, Funktionsverlust und Schmerzen. 

Wenn der hyaline Gelenkknorpel aufgebraucht ist, reibt Knochen auf Knochen und das tut weh. Erschwerend kommt hinzu – dieser Knorpel ist nicht regenerationsfähig.

Um die Gelenkfunktion bestmöglich wieder herzustellen, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten aufzuhalten, gibt es verschiedene Therapieansätze. Wer weniger wiegt, sich regelmäßig und gelenkschonend bewegt, physiotherapeutisch seine Kraft und Koordination schult, hat selbst schon Schritte in die richtige Richtung getan. In einigen Fällen bringen auch entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente Ruhe in das Gelenk. Kurz gesagt sind diese konservativen Möglichkeiten vor allem bei der beginnenden und der aktivierten Arthrose erfolgsgeneigt.

Wenn die Schmerzen nicht nachlassen, kann sich der Arzt bei der Arthroskopie einen Eindruck über die Situation im Kniegelenk verschaffen. Defekte im Umfeld des Gelenks, z.B. Risse des Meniskus können dabei auch gleich genäht oder Auffaserungen geglättet werden. Ist der Knorpel direkt und kleinflächig geschädigt, ist die Microfrakturierung ein Mittel der Wahl. Dabei werden kleine Löcher in den Knochen eingebracht, die eine minimale Blutung verursachen, jedoch unter Bewegung und zusammen mit der umgebenden intakten Knorpelsubstanz, Ersatzknorpel bilden und die defekte Stelle ausfüllen. 

Bei großflächigen Schäden wird die Knorpelzell- oder Chondrozyten-Transplantation eingesetzt. Körpereigener Knorpel wird entnommen, gezüchtet und in die defekte Stelle eingebracht. Mit ähnlichen Eigenschaften wie der eigene hyaline Knorpel, wachsen die übertragenen Knorpelzellen ein und bieten nach Monaten eine ähnliche Festigkeit. Wenn die individuelle Situation es erfordert, kann auch ein Knochenaufbau mit nachträglicher Knorpelzelltransplantation erfolgen.

Ist die Arthrose weit fortgeschritten und der Knorpelschaden nicht rekonstruierbar, kommt bei entsprechendem Leidensdruck des Patienten eine Kniegelenksendoprothese in Betracht. Hier reicht das Spektrum von der Miniprothese über die Teilprothese bis hin zur Vollprothese. Dabei gibt es nicht DIE eine Prothese, sondern heutzutage eine Vielzahl von Modellen, die auf die individuelle Situation des Patienten angepasst werden können.

Eine Arthrose ist nicht schicksalhaft, sondern heute dank vieler unterschiedlicher OP-Ansätze und erfahrener Chirurgen erfolgreich therapierbar.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten viele, der interessierten Besucher die Gelegenheit, den Arzt im persönlichen Gespräch zu befragen.