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Herzrhythmusstörungen und Alternativen zur Marcumartherapie bei Vorhofflimmern

Informationsnachmittag im Gesundheitszentrum Ehingen

Plötzlich poltert das Herz in der Brust, dann herrscht absolute Funkstille. Solche kurzzeitigen Unregelmäßigkeiten sind beim Herzgesunden meist harmlos – manchmal sind sie aber auch Vorboten eines Herzleidens. „Das Problem dabei: Patienten können nicht zwischen harmlosen und gefährlichen Herzrhythmusstörungen unterscheiden. Manchmal werden sie von ganz harmlosen Extraschlägen so verunsichert, dass dies ihre Lebensqualität beeinträchtigt und in anderen Fällen spüren sie selbst monatelang nichts, obwohl ihr Herz anhaltend aus dem Rhythmus geraten ist. Hat man selbst das Gefühl, dass das Herz unregelmäßig schlägt, sollte man dies daher immer ärztlich abklären lassen. In vielen Fällen ist dies auch eine Beruhigung, weil man dann weiß, dass nichts Schlimmes dahinter steckt. Im anderen Fall ermöglicht die frühzeitige Diagnose eine Therapie und erhöht damit langfristig die Lebensqualität des Patienten entscheidend“ erklärt Dr. med. Annett Schiefer, Chefärztin der Fachabteilung Innere Medizin des Kreiskrankenhauses Ehingen.
 
Etwa 60- bis 80-mal zieht sich ein gesunder Herzmuskel in jeder Minute zusammen. Kurz danach entspannt er sich wieder und pumpt so das sauerstoffreiche Blut in unseren Kreislauf. Dass diese lebenswichtige Funktion aufrechterhalten wird, dafür sorgt u.a. der so genannte Sinusknoten im rechten Herzohr. Er ist das primäre Schrittmacher­zentrum des Herzens und an der komplexen Regulation des Herzrhythmus und der Erregungsweiterleitung beteiligt. Regelmäßig werden über elektrische Bahnen Impulse gesendet, die dem Herz den Takt vorgeben. Ist diese Erregungsleitung gestört, kann ein langsamer, schneller oder auch unregelmäßiger Herzschlag dazu führen, dass zu wenig Blut vom Herzen in die Organe gelangt.
 
Müdigkeit, Schwindel, Kollapszustände, Wasserstau in Lunge, Bauch und Beinen aber auch Ohnmachtsanfälle oder Herzattacken können Folgen dieser Herzrhythmusstörungen sein. Sie sind für die Betroffenen häufig stark beeinträchtigend, in jedem Fall ernst zu nehmen und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich! Die Ärztinnen und Ärzte der Fachabteilung Innere Medizin informieren die Besucher des Herztags und sprechen mit ihnen über Symptome, Auslöser und Risikofaktoren.
 
Ob klassisch-medikamentöse Behandlung, Katheterablation oder Herz­schrittmacher – das therapeutische Spektrum ist vielfältig und spezia­lisiert. Die modernen Funktionsdiagnostik und das Herzkatheterlabor im Kreis­krankenhaus Ehingen, die ausführliche Untersuchung und das persönliche Gespräch mit den Patienten erlauben eine differenzierte Diagnose, der sich eine auf das individuelle Krankheitsbild abgestimmte Therapie anschließt.
 
Dr. Schiefer und Peter Ipawitz von der Deutschen Herzstiftung eröffnen den Herztag um 15 Uhr. Danach gibt es um 15.15 Uhr und um 16 Uhr jeweils einen 30 minütigen Vortrag. Dr. Schiefer und Dr. med. Rudi Andreas Sauer, Oberarzt, bringen die Besucher dabei auf den aktuellen Stand der Erkrankungen und ihrer Behandlung.
 
Gern beantworten die Ärzte im Anschluss die Fragen aus dem Publikum und zeigen Interessierten bei einer Führung das Herzkatheterlabor des Kreiskrankenhauses Ehingen.
 
Die Vorträge finden im Konferenzbereich „Hochsträss“ (3. Ober­geschoss) in der Hopfenhausstr. 6 statt. Der Eintritt ist frei.