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Bericht vom Gesundheitsforum im Zentrum für Medizin, Pflege und Soziales Laichingen am 4. Juni 2014

„Steinreich, und nichts davon gewusst! Operative Eingriffe an Leber und Galle"

Unsere Gallenblase ist Speicherort für die von der Leber produzierte Galle bevor sie in den Zwölffingerdarm abgegeben wird, um dort die mit der Nahrung aufgenommenen Fette für die Verdauung vorzubereiten. Durch eine Störung der Zusammensetzung unserer Gallenflüssigkeit können Ablagerungen, d.h. kleine oder größere Gallensteine entstehen, die nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch verhindern, dass die Galle in den Darm abgegeben werden kann. Warum Frauen häufiger Gallensteine haben, ob familiäre Dispositionen eine Rolle spielen, die Hautfarbe oder das Übergewicht ursächlich sind, ist nicht abschließend geklärt und kann nicht verallgemeinert werden. Gemeinsame Symptome sind auf jeden Fall Druckgefühl im Oberbauch nach fettem Essen, heller Stuhl, dunkler Urin und zum Teil äußerst schmerzhafte, kolikartige Beschwerden.
 
Gallensteine lassen sich bei der Ultraschalluntersuchung lokalisieren, aber auch die Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsenwerte des Blutes können eindeutige Hinweise geben. Die Steine kommen allerdings nicht nur in der Gallenblase selbst vor, sondern können auch in die ableitenden Wege gewandert sein. Dort blockieren sie den Abfluss, können Entzündungen hervorrufen, die wiederum eine Gelbsuchterkrankung nach sich ziehen und sich im schlimmsten Fall zu einem Leberabszess entwickeln. Eine operative Therapie – möglichst in einem beschwerdefreien Intervall – ist nach Auffassung des erfahrenen Mediziners die adäquate Therapie. Dank der modernen minimalinvasiven Chirurgie über einen kleinen Bauchschnitt im Nabelbereich ist der Patient heutzutage schnell wieder fit und kann das Krankenhaus in der Regel schon nach wenigen Tagen verlassen.
 
Entzündungen der Gallenblase werden in den allermeisten Fällen durch Gallensteine in den Gallengängen hervorgerufen. Die Patienten klagen über heftige Schmerzen, haben Fieber und fühlen sich sehr schlecht. Mitunter kann man dann die für eine Gelbsucht typische Veränderung der Hautfarbe beobachten. Der Arzt wird bei festgestellter Entzündung die Nahrung vorübergehend umstellen, Antibiotika und Schmerzmittel verordnen.
 
Treten im Zusammenhang mit der Entzündung allerdings schwere Komplikationen wie z.B. wässrige oder eitrige Flüssigkeitsansammlungen auf – mit erhöhter Gefahr für eine Sepsis – ist ein operativer Eingriff meist nicht mehr zu umgehen.
 
Professor Lotspeich hatte zwei sehr anschauliche Filmsequenzen in seinen Vortrag eingebaut, anhand derer sich die Zuhörerinnen und Zuhörer ein Bild davon machen konnten, mit wie viel Können, Geschick und Feingefühl der Operateur in unserem Inneren hantiert, um die Beschwerden beseitigen, mindestens aber zu lindern.

Im Anschluss an den Vortrag entstand ein interessierter und lockerer Austausch zwischen Arzt und Publikum.