News

Gesundheitsforum Langenau am 22. Juli 2015

Mit allen Sinnen genießen – trotz Diabetes - Essen & Trinken bei der Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus, umgangssprachlich häufig als „Zuckerkrankheit“ beschrieben, gehört neben dem Bluthochdruck, den Allergien, der Osteoporose und noch vielen anderen Beeinträchtigungen unserer Gesundheit zu den ernährungsbedingten bzw. ernährungstherapeutisch behandelbaren Erkrankungen. Bei der Diagnose unterscheidet man im Wesentlichen zwei Erscheinungsformen des Diabetes. Vom Typ 1 bedeutet absoluten Insulinmangel. In der Regel sind Kinder und Jugendliche davon betroffen.

Diabetes Typ 2 – früher Altersdiabetes genannt – wird eher bei Erwachsenen festgestellt, zunehmend jedoch auch bereits bei Kindern. Der Verlauf ist schleichend und die Betroffenen zu Beginn der Erkrankung nahezu beschwerdefrei. Das körpereigene Insulin wirkt nur noch unzureichend, der Glucosespiegel bleibt zu hoch. „Sie sehen also“, so Kerstin Bührle, „in beiden Fällen ist zu viel Zucker im Blut und das ist schädlich für den gesamten Körper“. Typische Symptome sind vermehrter Harndrang, übermäßig starker Durst oder ständige Müdigkeit. In diesen Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der Diabetes anhand verschiedener Parameter diagnostizieren oder aber ihn als Ursache der Symptome ausschließen kann.

Auch die überflüssigen Pfunde wirken sich im Zusammenspiel mit der Diabeteserkrankung ungünstig aus. 80-90% der Typ-II-Diabetiker haben Übergewicht! Wird das Gewicht reduziert, kann der Körper das Insulin wieder besser aufnehmen. Das macht in einigen Fällen sogar die Einnahme von Medikamenten verzichtbar.

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende körperliche Aktivität kann viel bewirken. Dabei spielen Disziplin und Selbstkontrolle fraglos eine sehr entscheidende Rolle – und das Wissen um die richtigen Nahrungsmittel für den Diabetiker. Während Fett und Eiweiß den Blutzuckerspiegel nicht tangieren, spricht er auf Kohlenhydrate immer an. Ob Stärke, Frucht-, Milch-, oder Haushaltszucker – sie alle lassen den Blutzuckerspiegel unterschiedlich stark ansteigen. Wer sein Gewicht beobachtet, eine ballaststoffreiche und fettarme Kost bevorzugt, tierische Fette umgeht, Haushaltszucker und Weißmehlprodukte meidet und natürlich ausreichend kalorienfreie Getränke zu sich nimmt, wird feststellen, dass die Pfunde schmelzen und die Gewichtsreduktion sich positiv auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirkt.

„Mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreideprodukten, aber wenig Auszugsmehl und raffiniertem Zucker bewegen Sie sich immer auf der sicheren Seite. Man sollte jedoch nur zwei Portionen Obst am Tag essen, da Obst den natürlich vorkommenden Fruchtzucker enthält.“, so Bührle. „Natürlich ist auch mal ein Stück Schokolade oder ein Glas Wein drin – aber das Maß macht‘s“.

Im Anschluss an den Vortrag blieb ausreichend Zeit für die interessierten Fragen der Besucher.