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Bericht vom Gesundheitsforum Ehingen am 14. Oktober 2015


Die Mutter und das Ungeborene werden grundsätzlich bis hin zur Geburt gut beobachtet, untersucht und bestens betreut. Das beinhaltet Impfkontrollen, Blut- und Urinuntersuchungen, aber auch die Beobachtung des Blutdrucks und des Gewichts sowie regelmäßige Untersuchungen – teilweise auch mit Ultraschall. Dank dieser engmaschigen Betreuung ist es möglich, erhöhte Blutzucker- und Blutdruckwerte schnell festzustellen und wenn nötig effizient zu behandeln.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes sind das Alter, Übergewicht, die familiäre Veranlagung, entsprechende Vorerkrankungen, oder aber wenn das Kind bereits über 4000 g wiegt. Auch wenn die Mutter selbst bei ihrer Geburt mehr als 4 kg auf die Waage brachte oder aber weniger als 2,5 kg – dann sind das mögliche Indikatoren für die Diabeteserkrankung bei einer späteren Schwangerschaft. Durch ein hormonelles Ungleichgewicht, bei dem der Körper das blutzuckersenkende Insulin nicht in ausreichender Menge herstellen kann, kommt es zu langfristig und dauerhaft erhöhten Werten.

Unbehandelt kann der Diabetes für Mutter und Kind sehr gefährlich werden. Bei der Frau können Harnwegs- und Nierenbecken-entzündungen und auch Bluthochdruck auftreten. Beim Kind sind durch massive Gewichts- und Größenzunahme erhebliche Probleme während der Geburt zu befürchten. Durch die beengten Platzverhältnisse im Mutterleib kann es unter Umständen auch zu Entwicklungsverzögerungen kommen. „Natürlich will ich Ihnen keine Angst machen“, bekräftigte Dr. Göretzlehner, „doch es ist wichtig, die Fakten zu kennen, um bei Bedarf richtig reagieren zu können.“ Sich maßvoll und für eine Schwangerschaft angemessen bewegen, nicht für Zwei, aber genügend und ausgewogen essen, und dabei das Gewicht nicht aus den Augen verlieren, diese Balance gilt es zu finden – vielleicht auch bei einer entsprechenden Ernährungsberatung. Wollen die Zuckerwerte dennoch nicht sinken, muss in Abstimmung mit dem Arzt eine Insulintherapie eingeleitet werden. Begleitend ist eine regelmäßige Kontrolle der Größe, der Durchblutung, der Fruchtwassermenge unbedingt erforderlich und auch nach der Entbindung muss die Mutter diabetesbedingt vorerst unter Kontrolle bleiben.

Auch der Bluthochdruck ist während der Schwangerschaft ein gefährlicher Begleiter. Im besten Fall ist er bekannt und kann von Anfang an kontrolliert und therapiert werden. Bleibt er unerkannt und wird nicht behandelt, kann er – zusammen mit einer vermehrten Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe  – zur so genannten Präeklampsie oder auch Schwangerschaftsvergiftung führen. Mutter und Kind können schwer krank werden, wenn sie in dieser Situation keine medizinische Hilfe bekommen, da die Plazenta nicht mehr richtig durchblutet wird und das Kind auf diese Weise nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe bekommt. Dass hier eine engmaschige Überwachung zwingend erforderlich ist, versteht sich von selbst.

Doch wer auf sich und seinen Körper achtet, sich in ärztlicher Behandlung befindet, die Labor- und Blutwerte im Auge behält, Stress vermeidet und sich vernünftig ernährt, hat schon einiges präventiv getan. Eine entsprechende Medikation hilft darüber hinaus, den Blutdruck im Zaum zu halten und dafür zu sorgen, dass Mutter und Kind die Schwangerschaft bis zum Geburtstermin ganz entspannt genießen können.