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Bericht vom Gesundheitsforum Ehingen am 10. Dezember 2014

Diagnose Prostatakrebs – und jetzt?

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes und liegt mit 25,7% aller Tumorerkrankungen der Männer an erster Stelle. Neben dem Alter gehören die genetische Disposition, die Ernährung und der Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren.

Die Prostata ist Teil der männlichen Fortpflanzungsorgane, die im Alter an Funktion verliert, aber oft an Größe gewinnt. Da die Harnröhre durch sie hindurchführt und sie nahe am Rektum liegt, können durch eine Vergrößerung Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Im ungünstigsten Fall kann das Gewebe der wachsenden Prostata entarten – Diagnose Krebs.

Feststellen lässt er sich durch die Tastuntersuchung, durch die Bestimmung der so genannten PSA Werte (prostataspezifisches Antigen) im Blut und durch eine Ultraschalluntersuchung. Zur definitiven Abklärung ist eine Gewebeprobe erforderlich.

Um das Verhalten von Wachstum und Ausbreitung richtig einordnen zu können, werden Prostatakarzinome klassifiziert. Hiervon leitet sich letztendlich die individuelle Behandlungsplanung ab, da die Auswahl des Therapieverfahrens durch das Tumorstadium, das Alter des Patienten und seine Begleiterkrankungen in Absprache mit dem Patienten festgelegt wird.

Ein erster Therapieansatz bei kleinen und lokal begrenzten Tumoren ist die abwartende, aktive Überwachung, die eine unnötige Behandlung des Patienten vermeiden soll. Da Prostatakarzinome nur langsam wachsen, kommt diese Methode für immerhin 30% aller erkrankten Männer in Betracht.

Die Prostatektomie hat zum Ziel, den lokal fortgeschrittenen Tumor bei Erhaltung der Harnkontinenz und der Erektionsfähigkeit vollständig zu entfernen und den Patienten als geheilt zu entlassen. Die Heilungsrate liegt hier zwischen 80 und 90%.

Als Alternative zur Operation ist oft auch die Strahlentherapie möglich und empfehlenswert. Mit einer vorab festgelegten, individuellen und möglichst wenig belastenden Strahlendosis sowie modernsten Geräten, die punktgenau das bösartige Gewebe treffen und zerstören, sind die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie hervorragend.

Beide Verfahren können im Gesundheitszentrum Ehingen angeboten werden.

Im Falle einer Metastasierung stehen heute ein ganzes Spektrum an modernen Medikamenten und Verfahren zur Verfügung, die die Tumorerkrankung lindern und das Leben verlängern können.

Kann man im Vorfeld etwas tun? Die Prävention über Nahrungs­ergänzungsmittel ist umstritten, eine gesunde Lebensführung wirkt sich aber in jedem Fall günstig aus. Da sich das individuelle Risiko eines Mannes für Prostatakrebs nicht genau bestimmen lässt, können medikamentöse Maßnahmen zwar zur Vorbeugung gegen Prostata­krebs sinnvoll sein, jedoch das Risiko für andere bösartige Tumoren beeinflussen. Die präventive Medikation muss daher unbedingt mit dem Facharzt abgesprochen werden.

Nach dem Vortrag blieb Zeit für Fragen der Zuhörer.