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Der Darm - Wunder der Natur


Aufbau des Darms Der Dickdarm misst etwa 1 Meter, der Dünndarm 6-7 Meter, die Oberfläche beträgt unter Berücksichtigung der Auffaltungen, Zotten und Mikrovilli unglaubliche 2000 qm – so löste Dr. Eisele sein Eingangsrätsel auf, bevor er den Darm – dieses Wunder der Natur - vorstellte.

Darmfunktionen Ein echtes Multitalent ist er - dieser Darm. Neben der Verdauung übernimmt vor allem der Dünndarm die Resorption, d.h. die Aufnahme aller Nahrungsbestandteile und Weitergabe an unser Blut, damit sie an allen Bereichen des Körpers zur Verfügung stehen. Außerdem spielt er als größtes Immunorgan des Körpers eine sehr entscheidende Rolle. Ca. 70% aller Immunzellen werden im Darm gebildet – schädliche Bakterien und Gifte haben also in einem gesunden Darm wenig Chancen.

Aber - nicht alle Bakterien müssen „besiegt“ werden – eine Vielzahl von Stämmen hat durchaus nützliche Funktion. So stärken sie das Immunsystem, sind an der Herstellung lebenswichtiger Vitamine beteiligt, sind Energielieferant der Darmschleimhaut, bauen Gifte ab und regen die Darmperistaltik an. In vielen Fällen werden sie auch als Probiotika, die uns in Nahrungsmitteln aber auch Medikamenten zur Verfügung stehen, zugeführt, um die Darmflora zu stärken.

Störungen Wird es dem Darm zu viel, reagiert er mit schlechter Laune. Obstipation ist sehr häufig die Folge. Von ihr spricht der Mediziner, wenn Monate lang für 4 oder mehr Tage der Stuhlgang ausbleibt. Flüssigkeits- oder Ballaststoffmangel, Stoffwechselprobleme, Medikamente oder aber Bewegungsdefizit und einseitige Ernährung können ursächlich sein. Abführen ist eine Lösung – langfristigen Erfolg versprechen jedoch eher körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf, regelmäßiger Toilettengang, Darmmassagen oder Bauchmuskeltraining.

Reagiert der Darm mit Durchfällen, können Infekte, Medikamente, Allergien oder Entzündungen dafür verantwortlich sein. In diesem Zusammenhang kommt dem Reizdarm – oftmals die Folge einer Infektion – besondere Bedeutung zu. Hier kommt das „Bauchhirn“ ins Spiel. Kaum vorstellbar, aber in unserem Bauchraum finden sich 4-5 Mal mehr Neuronen als im Rückenmark. Da liegt die Vermutung nahe, dass sich unser Darm Reaktionen quasi „merken kann“. Einmal gemachte Erfahrungen werden gespeichert und führen jedes Mal, wenn diese Situation wieder auftritt, zu gleichem Verhalten. So ist erklärbar, dass manche Menschen in Stress-Situationen immer wieder mit Durchfall reagieren. Bei Dauerstress kann das zu ernsthaften Magen-Darm-Problemen führen.

Genetische Parameter bestimmen unser Zellwachstum. Dabei kann es zu auch unkontrolliertem Wachstum kommen, das im günstigen Fall von alleine abfällt, im ungünstigen Fall jedoch weiterwuchert oder sogar nach innen wächst – und zum Darmkrebs entartet.

Natürlich stellt sich die Frage: Wie halten wir den Darm gesund? Primär können wir selbst etwas tun. Mit gesunder, ballaststoffreicher Ernährung, viel Schlaf und Bewegung ist schon ein erster, wichtiger Schritt getan – vor allem auch was den Risikofaktor Nummer Eins anbelangt: das Übergewicht! Auf Nikotin, Alkohol und sonstige Konsumgifte sollte ohnehin verzichtet werden.

Vorsorge zur Früherkennung von Darmkrebs ist in aller Munde. Durch den Hämoculttest, die proktologische Untersuchung und die Koloskopie kann der Facharzt frühzeitig diagnostizieren und therapieren. Die Heilungschancen sind entsprechend besser.

Mit diesem Fazit schloss Herr Dr. Eisele seinen Vortrag: Ein faszinierendes Organ, dessen gesunde Funktion wir durch Ernährung, Bewegung und rechtzeitige Vorsorge unbedingt erhalten müssen.

Im Anschluss entstand ein angeregter Austausch zwischen Arzt und interessiertem Publikum.